Busverbindungen im Bezirk
Aufregung um leeren Bus nach Fahrplanwechsel

- Der Bus der Linie 762 beim Halt in der Waidhofner Gymnasiumstraße.
- Foto: Litschauer
- hochgeladen von Daniel Schmidt
Seit Jahren gibt es Beschwerden über die schlechten Busverbindungen im Bezirk Waidhofen. Waidhofens Vizebürgermeister Martin Litschauer (Die Grünen) macht nun auf den Fall eines leeren Buses aufmerksam, der neu eingerichteten Linie 762.
WAIDHOFEN/THAYA. Besonders bei den Zubringerbussen der Linie 761 und 762 fehle in der Früh ein Bus um Schüler aus dem Bezirk rechtzeitig zum Bus 175 um 6:23 Uhr und dem Bus 775 um 06:29 Uhr zu bringen, um die höheren Schulen in Horn bzw. Zwettl erreichen zu können.
„Seit Juli 2022 weise ich den VOR bereits auf diese Thematik hin, denn diese führte in der Vergangenheit schon dazu, dass Schüler sich wegen der schlechten Busverbindungen gegen die Ausbildung in diesen höheren technischen Schulen entschieden haben. Mit dem Fahrplanwechsel im Herbst hat der VOR nun einen neuen Bus für die Linie 762 eingerichtet. Dieser kommt aber erst um 06:45 Uhr in Waidhofen an, so dass die Schüler:innen diese Busse nicht mehr erreichen können. Gleichzeitig fährt der neue Bus aber leer auf der Linie 762, wie ich selber heute nochmals sehen konnte. Eine Fehlplanung des VOR sondergleichen. Statt einen Bus zu schaffen, der als Anschlussbus funktioniert, hat der VOR nun einen Bus geschaffen, der leer fährt! Dabei habe ich schon 2022 den Bedarf für einen früheren Bus aufgezeigt, aber diese Daten wurden offenbar ignoriert!“ ärgert sich Martin Litschauer.
Eltern bringen Kinder mit Auto
„Die Eltern der Schüler sind nun gezwungen weiter Elterntaxi in der früh zu spielen und extra zu fahren, während ein neue Bus leer durch den Bezirk fährt! Es wird Zeit, dass der VOR endlich zu einer nachhaltigen Linienplanung kommt und dazu gehört auch, dass man ohne Umsteigen von Bezirkshauptstadt zu Bezirkshauptstadt fahren kann und nicht die Waidhofner in Vitis extra umsteigen lässt“ so der Vizebürgermeister.
VOR erklärt Hintergründe
"Im November 2023 hat der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) im Rahmen einer umfassenden Leistungsoptimierung einige grundlegende Vorteile für die Region umgesetzt, von der in Summe viele Fahrgäste profitieren. Zwischen Waidhofen und Zwettl gibt es etwa seit 3.11.2023 ganztätig ein ÖV-Angebot im Zwei-Stunden-Takt sowohl an Schultagen als auch schulfreien Tagen - mit nur rund 50 Minuten Fahrzeit," informiert VOR-Pressesprecher Georg Huemer.
Auch der neue Buskurs auf der Linie 762 (Kurs 124) schaffe Verbesserungen für die Menschen in der Region, in dem er von Kautzen kommend um 06:45 Waidhofen Busbahnhof erreicht, wo folgende Umstiege möglich sind:
- 07:04: Linie 775 nach Vitis Schulen
- 06:59: Linie 180 nach Horn Bahnhof
- 06:49: Linie 102 nach St. Pölten Hauptbahnhof (siehe als Beispiel Screenshot unten)
"Die geforderte Früherlegung dieses Kurses um rund 20 Minuten, würde die oben genannten Vorteile mit einem Schlag zunichtemachen und kann daher nach Abwägung der Vor- und Nachteile nicht ohne weiteres unsere Zustimmung finden," so Huemer und weiter: "Unser Ansatz bei allen Maßnahmen ist, bedarfsgerecht zu Planen und mit den eingesetzten Mitteln das optimale Gesamtangebot zu schaffen. Nachdem nicht alle (potentiellen) Fahrgäste zur gleichen Zeit zum selben Ziel müssen, ist es die komplexe Aufgabe unserer Verkehrsplanern, einen bestmöglichen Kompromiss zu schaffen, der möglichst vielen Fahrgästen Vorteile bringt. Vor dem Hintergrund haben die befassten Planer unter anderem diesen neuen Kurs der Linie 762 eingeführt."
Änderungen wären möglich
"Selbstverständlich verwehren wir uns nicht gegen eine neuerliche Änderung des Angebotes, jedoch befindet sich der neue Buskurs noch im 'Beobachtungszeitraum'. Schon jetzt ist klar: Die Verbindung wird regelmäßig von Fahrgästen nachgefragt, und das bereits weniger als zwei Monate nach der Einführung. Erfahrungsgemäß entwickelt ein neues ÖV-Angebot sein volles Potential erst in einem längerem Zeitraum, den man auch diesem neuen Kurs der Linie 762 gönnen sollte. Wir beobachten die Entwicklung jedenfalls systematisch und behalten uns Änderungen am Ende der Osterferien 2024 vor (2. April 2024)," so Huemer abschließend.
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