Bäuerin wollte Katzen in Güllegrube werfen - Tierschützer schritten ein
Fünf junge Kätzchen verdanken rascher Reaktion ihr Leben
BEZIRK ZWETTL/GASTERN. Fünf Kätzchen verdanken dem Einschreiten von Erwin Schlosser, Tierheimbetreiber aus Gastern, ihr Leben. Er wurde zu einer Tierabnahme in einem Bauernhof gerufen. "Einer der Klassiker", berichtet Schlosser. Das Haus sei zugemüllt gewesen, inmitten von Schmutz und Gerümpel vegetierten die Tiere dahin.
Die Besitzerin wollte sich eines Wurfs junger Katzen auf ihre Art entledigen, indem sie die wenige Wochen alte Tiere in die Güllegrube werfen wollte. "Wenn wir sie nicht geholt hätten, hätte die Besitzer die fünf Katzen darin ertränkt", berichtet Schlosser.
Zehn Euro pro erschlagener Katze
Kein Einzelfall, wie Schlosser weiß. Er berichtet sogar von "Kopfprämien" für tote Katzen: "Unlängst wurde mir sogar von einem Mann berichtet, der seinen Enkeln zehn Euro für jede Katze gibt, die sie mit der Schaufel erschlagen".
Brutale Methoden
Die Fälle von brutalen Methoden sich jungen Katzen zu entledigen häufen sich im Bezirk. Erst im Vormonat wurde ein Fall bekannt, bei dem ein bis dato unbekannter Täter mit einem Schrotgewehr auf die Katze einer Tierarzthelferin schoss. Das Tier konnte sich schwer verletzt und mit sechs Schrotkugeln im Körper nach Hause schleppen.
Erst vor wenigen Wochen wurde ein blinde Katze einfach in Waidhofen ausgesetzt. Passanten hatten das völlig hilflose Tier in die nahe Tierarztpraxis von Uschi und Christian König gebracht.
Das einzig wirksame Mittel gegen die teils rasante Vermehrung von Katzen ist die Kastration. Tierschützer kritisieren aber schon seit langem die unklare Gesetzeslage, vor allem wann eine "bäuerliche Haltung" - diese ist von der Kastrationspflicht ausgenommen - vorliegt, ist strittig. Im Bezirk Waidhofen gibt es zahlreiche Initiativen von Privatpersonen, die bei der Kastration von Streunerkatzen helfen.
Die fünf Kätzchen sind jetzt sicher im Tierheim Schlosser untergebracht und werden gerne an einen guten Platz vermittelt.
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