Fraberger: Die Undercover-Ordnungshüterin

Bernadette Fraberger hilft Redakteur Peter Zellinger beim Aufräumen in seinem Büro.
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WAIDHOFEN. Bernadette Fraberger hat einen wahren Undercover-Job. Wo Sie hinkommt, muss sie sich als Freundin oder entfernte Verwandte ausgeben, um keinen Verdacht zu erregen. Fraberger ist nämlich professioneller Ordnungs-Coach und hilft ihren meist völlig überforderten Kunden das Chaos in ihrem Leben zu bekämpfen.

Das Konzept: Viele Menschen erkennen, dass ihr Haus völlig vermüllt ist oder sie in unnötigen Dingen untergehen, bringen aber selber kaum die Kraft auf, selbst tätig zu werden, denn mit ein wenig "aufräumen" ist das meist nicht getan. "Draufzukommen, dass man ein Problem hat, ist der erste Schritt. Für den zweiten brauchen aber viele Hilfe, weil sie alleine überfordert sind", erklärt Fraberger.

Jedes Ding an seinen Platz!

Gemeinsam mit ihren Kunden räumt die Waidhofnerin dann die Wohnung, das Haus oder nur einzelne Räume wie Büros auf. Dabei arbeitet Fraberger aber nie alleine, sondern der Auftraggeber muss tatkräftig mithelfen - sonst schaut es binnen weniger Tage aus wie vorher. "Teilweise wird es richtig chaotisch. Wenn im Büro zwischen all dem Chaos plötzlich Lasagneblätter oder Lebensmittel von 1997 auftauchen, ist das fast noch harmlos. Das geht bis hin zu echten Messie-Häusern", erklärt die strenge Ordnungshüterin.

"Streng" deshalb, weil sie von ihren Kunden Disziplin fordert. "Der größte Fehler, den die Leute machen, ist gleiche Dinge an unterschiedlichen Orten aufzubewahren. Ein gutes Beispiel sind Kerzen: die findet man im Bad, in der Küche und im Wohnzimmer". Frabergers gar nicht so einfache Regel: jedes Ding bekommt einen vordefinierten Platz. "Die meisten Leute finden verlegte Dinge auch nicht mehr und kaufen gleiche Gegenstände dann mehrmals".

Zwischen Ordnungsliebe und Ekel

Raum für Raum geht Fraberger im Uhrzeigersinn mit ihren Kunden durch. Gegenstände werden dabei in drei Kategorien eingeteilt: Entsorgen, spenden oder behalten. Die meisten Menschen wüssten nämlich gar nicht, wie viele unnötige Gegenstände sie haben. "Mein Rekord liegt bei 24 Stück 110-Liter-Müllsäcken in nur drei Stunden", lacht Fraberger beim Besuch bei den Bezirksblättern.

Einen starken Magen hat die Waidhofnerin. Den braucht sie auch, denn manchmal wird es richtig eklig. Was das widerlichste war? "Ganz klar, ein toter Fuchs". Die Kunden kommen aus allen Schichten, soziale Unterschiede kennt das Chaos nicht. Was viele Kunden aber gemeinsam haben: sie wollen nicht, dass jemand sieht, dass sie einen professionellen Ordnungschoach engagieren. Da muss sich die Waidhofnerin schon einmal als Bekannte oder entfernte Verwandte auf Besuch ausgeben. Manche Kunden kann sie nur besuchen, wenn der Partner gerade aus dem Haus ist. "Das ist auch der Grund, warum ich nicht einmal eine Beklebung auf dem Auto habe".

Die Idee kam Fraberger vor zwei Jahren, als sie einer befreundeten Fotografin beim Aufräumen ihres Studios half. "Irgendwann meinte sie, ich solle das doch professionell machen - das hab ich dann auch", lacht die sympathische Ordnungshüterin.

Auch wenn es manchmal viel Überwindung kostet liebt Fraberger ihren Job. Mittlerweile ist sie in ganz Niederösterreich und der Steiermark unterwegs. Ihr Terminkalender ist permanent ausgebucht. Offenbar erfolgreich: "Ich war noch nie beim gleichen Kunden zwei Mal". Zum Schluss noch die wichtigste Regel um daheim Ordnung zu halten: "Fragen Sie sich immer: Macht mich dieses Ding wirklich glücklich? Wenn nein, dann weg damit!"

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