Tierschützer retten Hundefamilie vor schießwütigem Jäger
Jäger wollte Hundemama samt Welpen vor den Augen zusehender Kinder erschießen.
WALDKIRCHEN (pez). Beinahe wäre in Waldkirchen eine ganze Hundefamilie getötet worden. Nur dem raschen Eingreifen von Tierschützern ist es zu verdanken, dass eine Hundemama und ihre vier Welpen weiterleben dürfen.
Die Vorgeschichte: Vergangenen Sonntag wurde Erwin Schlosser, Betreiber des gleichnamigen Tierheimes, zu einem Einsatz in Waldkirchen gerufen.
Der Fahrer eines silbernen Golfs hat eine Hündin samt ihrer vier Welpen auf dem Weg Richtung Gilgenberg ausgesetzt. Schlosser und seine Gattin rückten daraufhin mit ihrem Tierrettungs-Auto in den Norden des Bezirks aus. Als die Tierschützer eintrafen spielten Kinder aus dem Ort bereits mit den zutraulichen Welpen, allein die Hundemama hatte sich zurückgezogen, war von den Ereignissen sichtlich traumatisiert, berichtet Erwin Schlosser.
"Die jungen g'hören niedergschossen!"
Als dieser versuchte die mittlerweile "Mädi" getaufte Hündin einzufangen, fuhr mehrmals ein Mann im grünen Geländewagen vorbei. "Der ist sicher sechs, sieben Mal an uns vorbeigefahren", berichtet Schlosser. Letztendlich stieg der Mann - offenbar ein Jäger - aus seinem Fahrzeug aus und bot den erstaunten Tierschützern mit den Worten "Wenn ihr wollts, schieß ich sie euch" drastische Maßnahmen an. Und: "Die jungen g'hören auch gleich niedergschossen!" Schlosser ringt selbst Tage danach noch nach Fassung: "Ich arbeite mit vielen Jägern wirklich gut zusammen, aber dieses Exemplar ist ja gemeingefährlich mitten im Ort, vor den Kindern auf Tiere schießen zu wollen! Was kann denn der Hund dafür, dass er dort ausgesetzt worden ist?"
Schlosser gelang es nach zwei Stunden die Hündin mit der Fangstange einzufangen. Aufgeben kam angesichts des schießwütigen Gastes für den Tierheimbetreiber nie in Frage: "Wenn es notwendig gewesen wäre, ich wäre die ganze Nacht dort geblieben. Genau wegen solcher Momente mache ich das für die Tiere."
Die vier etwa fünf Wochen alten Welpen und ihre drei bis vierjährige Mama sind wohlauf und freuen sich auf einen neuen Besitzer.
Der Bezirksjägermeister wurde von dem Vorfall in Kenntnis gesetzt und hat angekündigt mit dem betreffenden Jäger ein klärendes Gespräch zu führen.
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