Rekord
Waidhofen ist der Bezirk mit den meisten Autos in Österreich


"Früher war ein hoher Pkw-Motorisierungsgrad ein Zeichen von Wohlstand, heute ist er meist ein Zeichen von Mangel", VCÖ-Experte Markus Gansterer | Foto: VCÖ

  • "Früher war ein hoher Pkw-Motorisierungsgrad ein Zeichen von Wohlstand, heute ist er meist ein Zeichen von Mangel", VCÖ-Experte Markus Gansterer
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VCÖ-Analyse: In Waidhofen/Thaya kommen 732 Autos auf 1.000 Einwohner - Kinder und Greise mitgerechnet.

BEZIRK WAIDHOFEN. Die Waldviertler Bezirke Waidhofen, Zwettl, Horn und Gmünd haben pro 1.000 Einwohner die höchste Anzahl an Autos in Niederösterreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In allen vier Bezirken ist die Einwohnerzahl seit dem Jahr 2010 gesunken.

Insgesamt gibt es heute in Niederösterreich um rund 118.400 Autos mehr als im Jahr 2010, die Einwohnerzahl ist im gleichen Zeitraum um nur 68.400 gestiegen. Der VCÖ spricht sich für Öffentlichen Verkehr in den Regionen aus. Auch Gemeindebusse, E-Carsharing sowie mehr Rad- und Gehwege helfen, die Abhängigkeit vom Auto zu reduzieren.

Mehr Autos gibt es nirgendwo

Im Bezirk Waidhofen gibt es pro 1.000 Einwohner mit 732 Pkw die meisten Autos in Österreich, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Es folgen in Niederösterreich die Bezirke Zwettl (714), Horn (700) und Gmünd (696). Erst danach kommt mit dem Bezirk Mistelbach (691) der erste Bezirk außerhalb des Waldviertels. Insgesamt liegen 13 Bezirke Niederösterreichs bei der Autodichte über dem Landesschnitt von 649 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner.

Die niedrigste Anzahl von Autos pro 1.000 Personen gibt es in Niederösterreich in den Statutarstädten: In Wr. Neustadt mit 558, gefolgt von St. Pölten mit 577, Krems mit 591 und Waidhofen/Ybbs mit 612. Dahinter folgen der Bezirk Baden mit 619 und der Bezirk Lilienfeld mit 621 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner, berichtet der VCÖ.

"Früher war ein hoher Pkw-Motorisierungsgrad ein Zeichen von Wohlstand, heute ist er meist ein Zeichen von Mangel. Mangel an öffentlichen Verkehrsverbindungen, Mangel an Nahversorgung und Mangel an Arbeitsplätzen", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest. Umso wichtiger ist es, in den Regionen das Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen auszubauen. Für die Mobilitätssicherung der Bevölkerung sind auch Gemeindebusse und Anrufsammeltaxis sehr wichtig. Auch E-Carsharing, das es bereits in mehr als 70 Gemeinden in Niederösterreich gibt, verringert die teure Abhängigkeit vom eigenen Auto.

Hoher Anteil kurzer Fahrten

Der VCÖ weist auch darauf hin, dass auch in Regionen der Anteil der kurzen Autofahrten hoch ist. Mit dem Ausbau der Radwege wird es mehr Bürgerinnen und Bürgern möglich, statt dem Auto das Fahrrad zu verwenden. "Gerade die immer beliebter werdenden Elektro-Fahrräder sind für ein Bundesland wie Niederösterreich ideal. Einerseits vergrößert der E-Motor beim Fahrrad die Reichweite, zum anderen ermöglicht er es, auch Steigungen ohne Anstrengung zu bewältigen. Voraussetzung für die verstärkte Nutzung der Fahrräder und E-Bikes ist eine gute Infrastruktur", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Insgesamt ist in Niederösterreich die Zahl der Autos seit dem Jahr 2010 mit 118.400 stärker gestiegen als die Einwohnerzahl mit 68.400. Innerhalb Österreichs nahm nur in Wien, Vorarlberg und Tirol die Einwohnerzahl stärker zu als die Anzahl der Autos, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Im Burgenland ist die Autoanzahl mit rund 23.200 fast drei Mal so stark gestiegen wie die Einwohnerzahl (rund 8.900), in Kärnten hat die Anzahl der Autos mit 35.400 sogar fast neunmal so stark zugenommen wie die Bevölkerungszahl (rund 4.300).

Die österreichweit niedrigste Autodichte haben vier Wiener Bezirke, nämlich Rudolfsheim-Fünfhaus (273 Pkw pro 1.000 Einwohner), Margareten (279), Brigittenau (285) und die Josefstadt (302 Pkw). Außerhalb Wiens hat Innsbruck mit 433 Pkw / 1.000 Einwohner den niedrigsten Motorisierungsgrad.

Auch für die Erreichung der Klimaschutzziele ist die Verringerung der Autoabhängigkeit in den Regionen zentral. Die CO2-Emissionen des Verkehrs sind in Österreich im Vorjahr anstatt zu sinken zum vierten Mal in Folge gestiegen. Der VCÖ sieht den Bund gefordert, die Bundesländer, Gemeinden und Städte stärker beim Ausbau des klimafreundlichen Mobilitätsangebot zu unterstützen. "Fachleute weisen darauf hin, dass Österreich das Verfehlen der Klimaziele mehrere Milliarden Euro kosten kann. Geld, das im Interesse der Bevölkerung besser in den Ausbau des Öffentlichen Verkehr und der Radinfrastruktur investiert werden sollte", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest.

Analyse: Pkw pro 1.000 Einwohner
1. Wr. Neustadt: 558 Pkw pro 1.000 Einwohner
2. St. Pölten: 577
3. Krems an der Donau: 591
4. Waidhofen an der Ybbs: 612
5. Bezirk Baden: 619
6. Bezirk Lilienfeld: 621
7. Bezirk Bruck an der Leitha: 627
8. Bezirk Tulln: 635
10. Bezirk St. Pölten Land: 640
11. Bezirk Scheibbs: 644
12. Bezirk Korneuburg: 647
13. Bezirk Amstetten: 651
14. Bezirk Gänserndorf: 652
15. Bezirk Neunkirchen: 655
16. Bezirk Wr. Neustadt Land: 657
17. Bezirk Melk: 658
18. Bezirk Hollabrunn: 668
19. Bezirk Krems Land: 675
20. Bezirk Mödling: 678
21. Bezirk Mistelbach: 691
22. Bezirk Gmünd: 696
23. Bezirk Horn: 700
24. Bezirk Zwettl: 714
25. Bezirk Waidhofen an der Thaya: 732

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