Elektroautos boomen im Bezirk

Elektrauto-Experte Ansbert Sturm in einem Renault Twizy. Das Zweisitzer-Fahrzeug sieht man mittlerweile häufig auf Waidhofens Straßen.
  • Elektrauto-Experte Ansbert Sturm in einem Renault Twizy. Das Zweisitzer-Fahrzeug sieht man mittlerweile häufig auf Waidhofens Straßen.
  • hochgeladen von Peter Zellinger

BEZIRK. Geht es nach den ehrgeizigen Plänen der Landesregierung sollen bis 2020 etwa 50.000 E-Mobile auf Niederösterreichs Straßen düsen. Eine großangelegte Strategie im Sinne der Umwelt und natürlich auch, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Bezirksblätter wollten wissen wie weit sich dieses Vorhaben im Bezirk bereits durchzusetzen beginnt und stellten fest: Der Weg zur flächendeckenden E-Mobilität ist im Bezirk Waidhofen gar nicht mehr so weit.

Ein wahrer Boom hat in den letzten Jahren eingesetzt: Gemeinden wie Thaya kauften Elektroautos an und selbst Spitzenpolitiker aus dem Bezirk sind seit einiger Zeit elektrisch unterwegs - und durchaus zufrieden. 15 Elektrotankstellen sind in den vergangenen Jahren im Bezirk entstanden. Dabei handelt es sich zwar um meist kleinere Anschlüsse mit entsprechend längerer Ladedauer, aber der Grundstein ist gelegt. Elektroautoexperte Ansbert Sturm ist gerade dabei mit seinen Kollegen der Energieagentur Projekte umzusetzen. "Die Entwicklung läuft jetzt richtig an", ist Sturm überzeugt.

Er selbst war im Bezirksblätter Gespräch gerade mit einem Renault Zoe unterwegs, einem vollwertigen E-Auto, das sich von der Ausstattung und Leistung locker mit einem gängigen Kleinwagen messen kann. Das Fahrerlebnis beschreibt Sturm so: "Es ist ein total leises und ruhiges Dahingleiten - ein absolut stressfreies Fahren".

Natürlich gibt es auch noch Probleme: So herrscht derzeit bei den Ladesteckern noch Chaos. Neben den herkömmlichen Schuko-Steckern gibt es noch zahlreiche Eigenkreationen der Hersteller, die nicht immer in die Steckdosen der Elektrotankstellen passen. Laut Sturm wird aber auch hier in Zukunft eine Vereinheitlichung auf ein oder zwei gängige Steckertypen stattfinden. Ein weiteres Problem ist nach wie vor die Reichweite: Laut der Faustregel kommt man mit einer Akkuladung der gängigen Modelle etwa 100 bis 200 Kilometer weit - für längere Reisen zu wenig. Aber auch hier schreitet die Entwicklung voran und Modelle wie mit jenen von Tesla kommt man schon etwa 500 Kilometer weit. "Für alltägliche Fahrten reicht die Ladung aber schon jetzt aus", ist Sturm überzeugt.

Elektroautos zum Ausborgen

Am 30. April präsentiert die Energieagentur der Regionen aus Waidhofen ihr neues Carsharing-Modell. Für einen Mitgliedsbeitrag von 250 Euro im Jahr kann man sich in Waidhofen ein Elektroauto ausborgen. Die Kosten halten sich in Grenzen: Pro Kilometer werden 15 Cent verrechnet und ab der 4. Stunde fällt noch ein Euro pro Stunde an.

E-Auto Boom

Auch die Autohändler verzeichnen eine steigende Nachfrage nach Elektroautos. "Der große Boom war im Vorjahr", berichtet Rudolf Pokorny vom Autohaus Waidhofen. Immerhin ein Dutzend E-Autos wechselte seit dem Vorjahr den Besitzer. Für den Autohändler kein Wunder: "Vor allem der Fahrkomfort ist ein großer Vorteil." Pokorny ist sich sicher, dass die Nachfrage noch steigen wird, wenn das Tankstellennetz flächendeckend ausgebaut ist. Pokorny, selbst häufig elektrisch auf der Straße, wünscht sich vor allem bei Einkaufszentren mehr Lademöglichkeiten: "Ich stecke einfach mein Auto an, während ich einkaufen gehe. Dann habe ich auch kein Problem mehr bei der Reichweite." Die laufenden Kosten sind laut Pokorny überhaupt das stärkste Argument für E-Autos: Eine "Tankfüllung" - also eine Akkuladung - kostet je nach Stromtarif nur etwa 1,50 bis zwei Euro. Auch der Ankauf der Fahrzeuge wird mit 3.000 Euro vom Land gefördert. Für Unternehmen sind sogar bis zu 5.500 Euro drin.

Elektroautos - Pro und Contra

+ Fahrspaß: Leise, ruhig, sauber
+ Leistung: Elektroautos sind durch ein höheres Drehmoment wahre Flitzer
+ Verbrauch: Eine "Tankfüllung" kostet lediglich einen niedrigen einstelligen Eurobetrag
+ Umwelt: E-Auto-Fahrer müssen sich (fast) keine Gedanken über ihre Klimabilanz und Feinstaub machen
+ Servicekosten: Ölwechsel entfallen, kein Auspuff der durchrosten kann
+ Versicherung: Durch die am Papier geringere Motorleistung werden auch Steuern und Versicherungen günstiger

+/- Anschaffung: Die Kosten für E-Autos sind höher als für einen vergleichbaren Benziner. Hohe Förderungen machen dieses Manko aber wieder wett

- Batteriemiete: Manche Hersteller verlangen eine monatliche Gebühr für die Batterien
- Reichweite: Längere Reisen sind bei Reichweiten von 100 bis 200 Kilometern nur schwer möglich
- Tankstellennetz: Das ist nicht überall zuverlässig ausgebaut. Vor allem fehlt es an Schnellladestationen

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