Frauen in der Politik: "Probiert es doch einfach!"

Seit fast 30 Jahren haben die Frauen in Vitis das Heft in der Hand. Anette Töpfl ist seit 2008 Bürgermeisterin, ihre Vorgängerin Irmtraud Berger war von 1990 bis 2008 im Amt. | Foto: Zellinger
  • Seit fast 30 Jahren haben die Frauen in Vitis das Heft in der Hand. Anette Töpfl ist seit 2008 Bürgermeisterin, ihre Vorgängerin Irmtraud Berger war von 1990 bis 2008 im Amt.
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Zu wenige Frauen sind politisch tätig. Warum das so ist, und warum sich Politikerinnen weibliche Verstärkungen wünschen.

BEZIRK WAIDHOFEN. „So lange es mehr Bürgermeister die Franz heißen gibt, als Frauen als Bürgermeister, so lange stimmt etwas nicht.“ So pointiert benennt Landesrätin Petra Bohuslav das Phänomen, dass es noch immer wenig Frauen in der Politik gibt. Die Gemeindepolitik ist da keine Ausnahme, nur ein Viertel der Sitze in den Gemeinderäten Niederösterreichs besetzen Frauen. Das zeigt eine Auswertung des Gemeindebundes. Grund genug uns zu fragen: Wie sieht’s mit der Gleichberechtigung in der Politik im Bezirk Waidhofen aus.

Nur eine Bürgermeisterin im Bezirk

Kurz: Schlecht. Der Bezirk Waidhofen hat mit Anette Töpfl in Vitis nur eine Frau an der Spitze an einer Gemeinde. 12 Prozent der Bürgermeisterinnen (also 69) in Niederösterreich sind Frauen, im Bezirk Waidhofen nur 6,7 Prozent (also eine Frau). Vizebürgermeisterinnen gibt es keine und auch die Gemeinderäte sind nur zu 14,4 Prozent mit Frauen besetzt - hier ist der Bezirk gemeinsam mit Hollabrunn Schlusslicht in ganz Niederösterreich. 

Dabei würde sich die Vitiser Bürgermeisterin sehr über weibliche Verstärkung im Bezirk freuen. Woran es liegt, dass so wenige Frauen den Sprung in die Gemeindepolitik wagen? "Familie, Beruf und politisches Engagement unter einen Hut zu bringen ist natürlich schwierig", erklärt Töpfl. Dazu kommen meist nicht besonders familienfreundliche Abend- und Wochenendtermine. "Ich komme so sicher auf 70 Stunden in der Woche, aber nur weil man sich in einer Gemeinde engagiert, heißt das ja nicht, dass ich gleich Bürgermeisterin werden muss", so Töpfl. Sie selbst ist dafür das beste Beispiel: Töpfl engagierte sich in der Jungen ÖVP - erst elf Jahre später ging sie überhaupt in den Gemeinderat.

Tipp der Expertin: Traut euch!

"Mir macht die Gemeindepolitik immer noch Spaß und ich kann es jeder Frau nur raten es auszuprobieren. Wichtig ist nur, dass man sich für etwas einsetzt", so Töpfl. Und: "Niemand muss Angst haben allein zu sein, man arbeitet ja in einem Team für seine Heimatgemeinde". Dazu kommen noch "Zuckerl" wie kostenlose Seminare von Styling-Beratung über Rhetorik bis Projektmanagement. 

Und: Mit der Zeit und Erfahrung wächst das eigene Netzwerk und die Tätigkeit geht leichter von der Hand. Das Vitiser Gemeindeoberhaupt würde sich jedenfalls weibliche Unterstützung wünschen. Ob es etwas gibt, das Frauen besser hinbekommen als die männliche Mehrheit in der Politik? "Ich glaube schon, dass Frauen manchmal diplomatischer sind als Männer. Ich schlafe ganz gerne einmal über ein Problem, dann schaut die Welt meistens schon wieder ganz anders aus". Deshalb Töpfls Appell: "Macht‘s mit, schaut‘s euch das an und gestaltet euer Umfeld mit".

Zur Sache: Frauen in der Politik

  • Bürgermeisterinnen in NÖ: 69 von 573
  • Bürgermeisterinnen Bezirk Waidhofen: 1 von 15
  • Vizebürgermeisterinnen NÖ: 100 von 588
  • Vizebürgermeisterinnen Bezirk Waidhofen: 0
  • Gemeinderätinnen NÖ: 2.833 von 7.926
  • Gemeinderätinnen Bezirk Waidhofen: 40 von 191

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