Geburtshilfe: Doch mehr als 300 Geburten
310 Kinder erblickten 2015 das Licht der Welt auf der Geburtshilfestation im Landesklinikum Waidhofen
WAIDHOFEN. Mit Spannung wurde die Zahl der Babys erwartet, die 2015 auf der Geburtshilfestation in Waidhofen zur Welt gebracht wurden. Nun steht es fest: 310 Kinder erblickten das Licht der Welt. Die geplante Verlegung nach Zwettl wird aber dennoch stattfinden.
Wie die Bezirksblätter mehrfach berichteten, wurde seitens der Holding der Schritt zur Verlegung der Geburtshilfe nach Zwettl unter anderem mit der sinkenden Zahl an Geburten begründet. Laut einer Hochrechnung vom September ging man noch von unter 300 Geburten aus.
Mütter befürchten schlechtere Versorgung
Die Ankündigung der Schließung führte zu heftigen Protesten, ausgehend von zahlreichen jungen Müttern aus Waidhofen und Gmünd. Diese fühlen sich jetzt in ihrer Kritik bestätigt: "Ich frage mich wie diese Prognose zustande kam und ob nun die Landeskliniken-Holding auf diese veränderten Geburtszahlen reagieren wird. Immerhin muss somit ja auch bei einer Schließung von der Geburtshilfe in Waidhofen bei den Ausweich-Standorten mit den veränderten Zahlen gerechnet werden. Oder wird hier stur die Prognose verfolg und müssen Frauen mit verlängerten Wartezeiten rechnen? Diese Situation kennt man bereits von geplanten Operationen", erklärt Ulrike Ullrich, eine der Initiatorinnen von "Waldviertel kämpft".
Die Mütter befürchten durch die höhere Zahl an Geburten Wartezeiten und eine schlechtere Versorgung. "Geburten sind nicht planbar, wie man deutlich an der falschen Prognose sieht", so Ullrich.
15 Kinder mussten auf die Neonatologie
Bei der Landeskliniken-Holding bestätigt man die Zahl von 310 Geburten. Man habe aber immer darauf hingewiesen, dass es sich lediglich um eine Prognose handle, hieß es. "2015 kamen im Landesklinikum Waidhofen/Thaya 310 Kinder zur Welt. Davon mussten jedoch aus medizinischen Gründen 15 Neugeborene schnellstmöglich an die Neonatologie des Landesklinikums Zwettl transferiert werden", hieß es in einer Anfragebeantwortung.
Die Bündelung der Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Zwettl sei eine medizinische Entscheidung in Richtung mehr Sicherheit für Mutter und Neugeborenes, betonte man seitens der Holding. Diese Entscheidung beruhe nicht nur auf den seit Jahren rückläufigen Fallzahlen, sondern auch auf den Vorgaben der medizinischen Fachgruppen und Empfehlungen der ärztlichen Experten.
Das Verkehrsforum Waldviertel hat ein Video zum Thema produziert.
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