Grüne und Bürgerliste: Bündnis ja, Hochzeit nein
Erstmals wurde in Waidhofen ein Wahlbündnis präsentiert. Grüne und UBL wollen gemeinsam in den Stadtrat.
WAIDHOFEN. Worte wie verkrustet, unmotiviert und uninspiriert fielen am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Unabhängigen Bürgerliste (UBL) und der Grünen Waidhofen häufig, wenn es um den derzeitigen Stand der Waidhofner Politik ging. Martin Litschauer (Grüne), Herbert Höpfl (UBL) und ihre Gesinnungsgenossen haben sich jetzt zusammengetan und wollen als Interessengemeinschaft Waidhofen gemeinsam zur Gemeinderatswahl am 25. Jänner antreten.
Den doch überraschenden Schritt begründen die beiden bisherigen Parteichefs damit, dass man zu zweit eine wesentlich größere Chance auf ein Stadtratsmandat habe. "Ein Stadtratsmandat ist das Ziel, um in die Entscheidungen eingebunden zu sein", so Martin Litschauer, der voraussichtlich Listenplatz 1 einnehmen wird. "Es ist in den vergangenen fünf Jahren relativ wenig weitergegangen und es geht sehr wenig Antriebskraft vom Stadtrat aus. Man hat das Gefühl da wird nur verwaltet statt gestaltet", so Litschauer zum Schritt der gemeinsamen Kandidatur. "Wir sind mit der Geduld am Ende, wir wollen für Waidhofen etwas bewegen!"
Es handelt sich aber um keine Hochzeit, wie Herbert Höpfl betont. Es werden auf der Kandidatenliste zu annähernd gleichen Teilen UBL und Grün-Kandidaten stehen. "Ich denke, das ist die Zukunft in der Politik, weil sich in Wahrheit kein Mensch für Parteiengeplänkel interessiert". Deshalb werde man auch bei Podiumsdiskussionen getrennt auftreten, so Höpfl. Ob man damit nicht bisherige Grüne oder Unabhängige Wähler verwirrt? "No risk, no fun! Wir sind uns des Risikos aber sehr wohl bewusst."
Als Wahlziel formulierten die Mitglieder des Wahlbündnisses ein zweistelliges Prozentergebnis oder vier oder mehr Mandate im Gemeinderat um den Sitz im Stadtrat zu erobern. Ob Höpfl oder Litschauer in den Stadtrat einzieht, ist nicht geklärt: Das will man erst ausmachen, wenn das Ressort feststeht und dann den Geeigneteren aussuchen. Sollte beispielsweise ein Grüner in den Stadtrat einziehen wird dafür ein Unabhäniger die Fraktionsleitung übernehmen. Man werde aber nicht mit mathematischer Präzision auf eine genau gleiche Verteilung sämtlicher Sitze bestehen, betont man bei der IG Waidhofen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.