Hochwasserschutz: Camper protestieren gegen Aufschüttung

Ute Fickert, Kurt Apfelthaler und Eva Schellmann am Thayaufer: Die Camper fürchten um den schönen Flecken mitten in der Stadt.
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WAIDHOFEN. Das leise Plätschern der Thaya ist das einzige Geräusch am malerischen Campingplatz in Waidhofen. Die Gäste angeln oder genießen die Sonne. "Ich komme seit 20 Jahren hierher, weil ich Gastfreundschaft und die Ruhe schätze", berichtet Camping-Fan Gottfried Brunner. Doch mit der Ruhe und Idylle könnte es bald vorbei sein, wie die Campinggäste bei einem Besuch der Bezirksblätter befürchten. Das Gelände ist nämlich in der roten Hochwasserzone und damit stark gefährdet. Vor allem der eigentliche Camping-Bereich direkt am Thayaufer wurde bei den vergangenen Hochwässern immer wieder geflutet. "Deshalb will man den Campingplatz um rund 80 Zentimeter aufschütten", berichtet Kurt Apfelthaler, der seit Jahrzehnten regelmäßig aus Steyr anreist um die Ruhe zu genießen. Die Camper befürchten, dass der Platz durch die Anschüttung nicht mehr attraktiv ist: "Wenn das passiert, komme ich nicht mehr hierher", so Heinz Dworak, ebenfalls ein Camping-Stammgast. Apfelthaler, als Steyrer selbst hochwassererfahren, plädiert dafür, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen: "Es handelt sich letztendlich um eine Wiese, die überflutet wird. Im Notfall sind die Wohnwägen schnell weggestellt und die Zelte abgebaut", ist sich der Outdoor-Liebhaber sicher.

"Stehen in der Verantwortung"

Ganz so einfach sei das nicht, erklärt Bürgermeister Robert Altschach gegenüber den Bezirksblättern. Schließlich hafte die Gemeinde für die Sicherheit der Camper. "Da geht es gar nicht so sehr um Sachschäden, sondern die Folgen, wenn jemand verletzt wird. Stellen Sie sich vor ein Campinggast wird im Schlaf vom Hochwasser überrascht und schafft es nicht mehr aus seinem Wohnwagen", verteidigt der Bürgermeister die geplante Anschüttung. Die Maßnahme sei die günstigste und die noch schönste Variante, betont Altschach: "Ein Wall wäre beispielsweise nicht sehr attraktiv." Auch die Befürchtung, die Bäume könnten darunter leiden teilt der Bürgermeister nicht: Um den Baumbestand werden Trichter gebildet. "Aber natürlich dauert es je nach Witterung einige Zeit bis das Gras wieder wächst", teilt Altschach die Sorgen der Camper.

Mitte August wird in Waidhofen mit dem Bau des Hochwasserschutzes begonnen. Rund 2,5 Millionen Euro will die Gemeinde dafür ausgeben. Die Aufschüttung des Campingplatzes ist nur ein kleiner Teil der geplanten Maßnahmen. Unter anderem wird die Badgasse durch eine Mauer geschützt, Flutmulden werden gebaut und nicht zuletzt wird ein großer Bauernhof abgesiedelt.

Ute Fickert, Kurt Apfelthaler und Eva Schellmann am Thayaufer: Die Camper fürchten um den schönen Flecken mitten in der Stadt.
Gottfried Brunner, Papa Heinz und Tochter Daniela Dworak schätzen die Gastfreundschaft und die Ruhe.

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