Wasserversorgung
Waidhofens schwierige Suche nach Trinkwasser

Martin Litschauer vor dem Stoißmühlbrunnen: "Wir müssen dringend nach neuen Trinkwasserquellen suchen."
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  • Martin Litschauer vor dem Stoißmühlbrunnen: "Wir müssen dringend nach neuen Trinkwasserquellen suchen."
  • hochgeladen von Peter Zellinger

Stadtrat schlägt Alarm: Wasser könnte in der Bezirkshauptstadt bald teurer werden, wenn nicht rasch neue Quellen erschlossen werden.

WAIDHOFEN. Eigentlich galt in Waidhofen jahrelang das Ziel das gesamte Gemeindegebiet mit Trinkwasser aus eigenen Quellen und von eigenen Brunnen zu versorgen. Jeder Gemeindebürger soll sich sicher sein können, dass in Waidhofen auch "eigenes" Wasser aus der Leitung kommt. Das gelingt jedoch nur teilweise: Zuletzt hatte die Stadt eine Eigenversorgungsquote von 83 Prozent. Das heißt im Umkehrschluss: 17 Prozent des Gesamtverbrauchs von 304.600 Kubikmetern Wasser mussten zugekauft werden.

"Sind nicht auf mehr Gemeindebürger vorbereitet"

"Wasser zuzukaufen kostet natürlich deutlich mehr, als es selbst zu produzieren" erklärt Martin Litschauer (IG Waidhofen), der in seiner Funktion als Stadtrat unter anderem für die Wasserversorgung zuständig ist. Jahrelang wurde jetzt an den Prozessen gearbeitet: Durch effizienteres Rückspülen der Anlagen und neue Technik konnte wertvolles Trinkwasser eingespart werden und durch digitale Überwachung können etwa Rohrbrüche deutlich schneller als früher aufgespürt werden. Das alles senkte zwar den Verbrauch, doch vom Ziel der Selbstversorgung ist man in Waidhofen noch weit entfernt. Sogar Probebohrungen in Hoffnungsgebieten in Richtung Kainraths wurden bereits durchgeführt - verliefen jedoch nicht ergiebig genug.

Was noch dazukommt: Mit der Entwicklung von Mühlen und Höfe sollen hunderte neue Gemeindebürger nach Waidhofen ziehen. Was natürlich die Stadt freut, aber den Wasserverbrauch weiter steigen lassen wird. "Wenn 1.000 Gemeindebürger zusätzlich Wasser entnehmen, sind wir nicht darauf vorbereitet", so Litschauer. Gleichzeitig sei durch den Klimawandel mit weniger Niederschlägen - und damit weniger Trinkwasser zu rechnen. 

Deshalb möchte Litschauer jetzt ein Projekt zur Suche nach neuen Wasserquellen anstoßen. "Wir wissen jetzt, dass unsere einstigen Hoffnungsgebiete nicht die Wasserquellen der Zukunft sind, deshalb brauchen wir Alternativen und das schnell", so Litschauer. "Wir können uns nicht darauf verlassen ständig Wasser zuzukaufen." Denn sollte das der Fall sein, drohen Gebührenerhöhungen um die Mehrkosten abzufedern. "Und das ist sicher nicht meine Stoßrichtung, vor allem weil sich solche Preiserhöhungen vermeiden lassen, wenn jetzt etwas passiert."

Zur Diskussion kam es nicht

Litschauer wollte zuletzt die Suche nach neuen Wasserquellen im Gemeinderat diskutieren, doch dazu kam es nicht. "Dabei müssen wir uns dringend hinsetzen und uns anschauen, wie es mit der Wasserversorgung weitergeht", so Litschauer. Das kostet vor allem Geld: Litschauer schätzt die Kosten die Suche nach neuem Wasser anzustoßen auf etwa 20.000 bis 30.000 Euro. "Bei 700.000 Euro Überschuss sollten wir uns das leisten können", so Litschauer.

Martin Litschauer vor dem Stoißmühlbrunnen: "Wir müssen dringend nach neuen Trinkwasserquellen suchen."

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