Waldhäusl wirft ÖVP versuchten Wahlbetrug vor
Waidhofen: Familie des Stadtamtsdirektors in Waidhofner Wohnung gemeldet. Waldhäusl: "Das ist Betrug am Wähler". Polt will sich aus Wählerverzeichnis streichen lassen.
WAIDHOFEN. Stadtamtsdirektor Rudolf Polt und seine Familie stammen eigentlich aus dem Bezirk Gmünd, haben aber in der Wohnung eines Mitarbeiters der Stadtgemeinde in Waidhofen einen Wohnsitz gemeldet. Gottfried Waldhäusl vermutet dahinter einen Trick, damit Polt und seine Familie in Waidhofen bei der Gemeinderatswahl abstimmen dürfen.
„Das ist versuchter Wahlbetrug“, so der freiheitliche Klubobmann. „Ausgerechnet jene nämlich, die Scheinwohnsitze zu prüfen hätten, machen sich selbst dieses System zunutze. Das ist weder rechtlich noch moralisch vertretbar“, so der freiheitliche Spitzenkandidat. „Es macht mich betroffen, auf welch ungeheuerliche Art und Weise die ÖVP hier abermals versucht, sich Stimmen zu erschummeln. Das ist Betrug am Bürger“, so Waldhäusl, der gegen das Wählerverzeichnis Einspruch erhoben hat.
Polt will Streichung
Der so Angegriffene spricht im Bezirksblätter-Gespräch von einem "tiefen Showprogramm Waldhäusls". "Wir sind schon seit vielen Jahren an dieser Adresse in Waidhofen mit einem ordentlichen Wohnsitz gemeldet und nicht erst seit unmittelbar vor dem Stichtag dieser Wahl, weil wir beabsichtigten, diese Wohnung käuflich zu erwerben", erklärt Polt.
Diese Idee sei jedoch fallengelassen worden, da sich die Lebensumstände seiner Familie geändert hätten. "Meine Familie darf nicht Spielball solcher politischen Aktionen werden. Wir werden deshalb selbst - trotz Erfüllung der Kriterien für einen ordentlichen Wohnsitz - den Antrag auf Streichung aus dem Wählerverzeichnis der Stadtgemeinde Waidhofen stellen. Während das vorrangige Ziel von Gemeindepolitikern sein sollte, Bürger und Bürgerinnen für die Gemeinde zu gewinnen, werden sie in Waidhofen vertrieben", ärgert sich Polt.
Bei der ÖVP Waidhofen ist man über den Vorwurf des Wahlbetrugs wenig amüsiert. "Der Volkspartei Waidhofen dafür (für die Meldung Polts, Anm.) Absicht vorzuwerfen, ist absurd und zeigt das wahre Gesicht des KO Waldhäusl. Er nimmt selbst dieses Recht in Anspruch, obwohl er kein Waidhofner ist, er ist bei seiner 'angeblichen' Lebensgefährtin (sie ist keine österr. Staatsbürgerin) gemeldet, um für die kommenden Gemeinderatswahlen kandidieren zu können", heißt es in einer Aussendung der ÖVP Waidhofen.
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