Doris Ploner: Die Herrin über den feinen Käse

BEZIRKSBLÄTTER: Die Käsemacher produzieren seit je her im Waldviertel. Kam es für Sie jemals in Frage im benachbarten Ausland deutlich günstiger zu produzieren?
DORIS PLONER: Natürlich wäre eine Produktion im Ausland günstiger, aber für uns ist das nie in Frage gekommen. Wir beziehen unsere Rohstoffe aus der Region, von lokalen Erzeugern. Der regionale Zusammenhalt ist da ganz wichtig und deshalb werden wir auch weiterhin im Waldviertel sein.

BEZIRKSBLÄTTER: Im Vorjahr stand das Unternehmen vor der Insolvenz. Wie haben Sie die Trendumkehr geschafft?
DORIS PLONER: Wir sind wieder am richtigen Weg und haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Wir haben unser Sortiment ausgemistet und mit Tanja Hahnl als zweite Geschäftsführerin sind wir breiter aufgestellt. Für einen allein ist es ganz schwierig den Überblick über drei Standorte (Vitis, Heidenreichstein und Scheutz, Anm.) zu haben.

BEZIRKSBLÄTTER: Auf welche Käsespezialitäten dürfen wir uns in Zukunft freuen?
DORIS PLONER: Wir haben Mini-Käselaibe mit 120 Gramm neu im Sortiment. Diese werden in Heidenreichstein produziert. Mit der kleineren Größe gehen wir mit dem Trend zu kleineren Haushalten mit. Ein Ein-Kilo-Laib ist für eine kleine Familie einfach zu viel.

BEZIRKSBLÄTTER: Die Käsemacher exportieren in 45 Länder, darunter die USA, Saudi Arabien und Australien. Wie behauptet man sich da am Markt?
DORIS PLONER: Wir wollen unsere Marke stärken, denn bislang produzieren wir auch für sehr unterschiedliche Eigenmarken von Handelsketten. Vor allem am deutschen Markt sehen wir großes Potential.

BEZIRKSBLÄTTER: Was unterscheidet den deutschen Käse-Geschmack vom österreichischen?
DORIS PLONER: Das ist ganz spannend: In Deutschland sind unsere süßen Käsevarianten mit Datteln und Feigen sehr beliebt. Diese Produkte treffen den deutschen Geschmack deutlich besser als den österreichischen.

BEZIRKSBLÄTTER: Diese Woche wurde die Käsemacherwelt in Heidenreichstein eröffnet. Was sind Ihre Erwartungen an die Saison?
DORIS PLONER: Wir hätten natürlich gern 35.000 Gäste. Wir erwarten uns jetzt noch nicht den großen Ansturm, weil wir erst im Wiederaufbau sind. Aber nächstes Jahr könnten es dann schon 40.000 sein.

BEZIRKSBLÄTTER: Sie haben das Unternehmen in einer sehr schwierigen Phase von ihrem Vater übernommen. Bleibt da noch Zeit für ein Privatleben?
DORIS PLONER (lacht): Privatleben? Was ist das?

Wordrap

Unsere Frühstückspartner im Blitz-Interview

1. Zum Frühstück gibt es für mich heute ... ein Marmeladebrot, natürlich mit Käse
2. Der perfekte Käse ist für mich ... unsere Ziegenkäsetorte - die passt einfach überall dazu
3. Das letzte Mal Käse gegessen habe ich ... jetzt gerade.
4. Den schönsten Urlaub hatte ich ... im Vorjahr die Küste von Kroatien entlang bis nach Montenegro
5. Meinen Kindern möchte ich mit auf den Weg geben ... keine Angst vor Herausforderungen zu haben
6. Erfolg heißt für mich ... sich jeden Tag etwas Neuem zu stellen
7. Ich bleibe im Waldviertel, weil ... es meine Heimat ist und ich mich der Region verbunden fühle
8. Am liebsten entspanne ich ... beim Laufen im Wald
9. Das letzte Buch, das ich gelesen habe war ... Die Welt von gestern von Stefan Zweig
10. Wenn ich drei Dinge auf eine Insel mitnehmen dürfte, wären das ... ein gutes Buch, viel Sonnencreme und mein Handy

Ein Frühstück im Cafe-Konditorei-Eissalon Wolfgang Schützner:
Böhmgasse 24
3830 Waidhofen
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 8 bis 19 Uhr
Tel: 02842 52620
E-Mail: konditorei@schuetzner.at
Internet: www.schuetzner.at

"Schleck mich" - allein die Werbung mit der das Cafe Schützner die Eissaison in Waidhofen eröffnete sorgte bei den Passanten in der Böhmgasse für ein breites Grinsen. Ausgefallene Slogans sind generell ein Markenzeichen des schmucken Cafes in Waidhofens Innenstadt: "Ich brauch was Süßes!" - das Gefühl kennt jeder. Frühstücken "beim Schützner" ist darüber hinaus ein absoluter Preis-Leistungs-Tipp: Für 13,60 Euro bekamen wir ein Frühstückspaket mit Kaffee, Tee, Marmelade, frischen Semmeln, Schinken, Käse und einem Frühstücksei. Insgesamt eine Menge, die locker für drei Personen gereicht hätte. Auch das Ambiente kann sich sehen lassen, wurde das Kaffeehaus erst vor wenigen Jahren generalsaniert. Nicht verpassen sollte man auch das Eisangebot. Vor allem wer etwas ausgefallenere Sorten sucht, ist im Café Schützner richtig.