8 verrückte Fakten aus dem Bezirk Waidhofen an der Thaya
Von Riesen, Piraten, Horrorfilmen und einem Geburtstag, der von niemandem gefeiert wird.
BEZIRK WAIDHOFEN/THAYA. Der Bezirk steckt voller kleiner und großer Geheimnisse. Wir haben zehn erstaunliche, kuriose, absurde Fakten aus dem Bezirk Waidhofen zusammengetragen.
1. Raabs: die wahren Riesen
Exakt 134,65 Quadratkilometer ist die Gemeinde Raabs groß. Bevor Sie uns jetzt schon bei Punkt 1 einschlafen: das macht die Stadtgemeinde im Norden zum wahren Riesen. Das entspricht nämlich ziemlich genau einem Drittel der Fläche von Wien (414,6 km2). Andere Landeshauptstädte wie Klagenfurt (120 km2) oder Salzburg (65,7 km2) sehen dagegen wie Zwerge aus!
Trauriger Geburtstag: der Bezirk wird heuer 150 Jahre alt - und niemanden interessiert‘s :-(
2. Alles Gute zum 150. Geburtstag!
Der Bezirk Waidhofen wird heuer 150 Jahre alt! Und weil dieses Jubiläum kein Mensch feiert, sei es an dieser Stelle erwähnt, damit unserem Lieblingsbezirk wenigstens ein bisschen Ruhm und Ehre zuteil wird. Im Gründungsjahr 1868 gehörten übrigens noch Schrems und Litschau zu Waidhofen, bevor der Bezirk Gmünd aus Teilen von Waidhofen und Zwettl zusammengestoppelt wurde.
Schweden oder Waldviertel? Wir erkennen auch keinen Unterschied.
3. Wie in Skandinavien
Im Bezirk leben auf einem Quadratkilometer im Schnitt 39 Personen. Das ist wirklich nicht viel, wie der Vergleich zeigt. Ähnlich dünn besiedelt sind nur die baltischen und skandinavischen Länder. Zum Vergleich: im auch dünn besiedelten Litauen leben 43 Menschen pro Quadratkilometer.
Der Bezirk Waidhofen ist das Hollywood Österreichs. Naja fast...
4. Skandinavien, Teil 2
Noch eine Ähnlichkeit des Bezirks mit Skandinavien: das Waldviertel sieht Schweden zum Verwechseln ähnlich. Das geht so weit, dass die Verfilmung des Romans "Die Rückkehr des Tanzlehrers" des schwedischen Erfolgsautors Henning Mankell bei uns stattfand. Offiziell natürlich, weil der Filmemacher behauptete, das Waldviertel sei sogar noch schöner als das skandinavische Land. Wir vermuten: die Produktionskosten waren wahrscheinlich billiger. Konkrete Zahlen dazu gibt es aber nicht.
5. Apropos Filmindustrie
Das Waldviertel ist das Hollywood Österreichs. Naja, fast zumindest. Der Waldviertel-Horrorfilm "Ich seh Ich seh" oder "Goodnight Mommy" (wie er in Amerika genannt wird), spielte in den USA 1,2 Millionen Dollar ein. Der Clou: der Film wurde in Haugschlag gedreht und spielt aber, wie in einer Szene zu sehen, in der Nähe von Waldkirchen! Der Film gilt als einer der besten Horrorfilme der jüngsten Zeit und der der Trailer soll angeblich das Gruseligste sein, was viele Menschen je gesehen haben - zumindest wenn man den 8 Millionen Youtube-Sehern glauben darf.
Nein, im Jahr 2075 sieht es bei uns nicht so aus. Wir sterben nämlich gar nicht aus!
6. Wir sterben aus - stimmt nicht!
Ja, im Bezirk Waidhofen leben immer weniger Menschen. Aktuell sind es rund 26.300 Menschen. Das war nicht immer so: zu Spitzenzeiten lebten über 40.000 Menschen im Bezirk. Sterben wir also aus? Nein! Laut Hochrechnungen der Statistik Austria verlangsamt sich der Rückgang. So werden im Jahr 2075 voraussichtlich noch immer über 22.000 Menschen hier leben. Also: alles halb so wild und bis 2075 rinnt noch viel Wasser die Thaya runter.
7. Arrrr Piraten!
Zugegeben, das Waldviertel ist mangels Weltmeer für Hochseepiraten eher uninteressant. Dennoch gibt es eine Verbindung: Johann Christoph Ferdinand Graf von Mallenthein gilt ja als der Erbauer von Groß Siegharts. Hier ließ der Adlige bekanntlich ein Zentrum der Textilindustrie aus dem Boden stampfen. Die Güter verkaufte er unter anderem an die von Mallenthein selbst gegründete Ostender Handelskompanie. Die war eine Konkurrenz zur britischen Ostindischen Handelskompanie. Lange dauerte es nicht und es kam zu bewaffneten Konfrontationen auf hoher See. Piraterie eben! Auf Druck der Briten wurde die Kompanie geschlossen und Mallenthein verarmte.
Das ist ein Wald. Sowas ist im "Wald"viertel seltener als man glaubt.
8. Wir sind nicht das "Wald"viertel
Früher hieß das Waldviertel ja "Viertel ober dem Manhartsberge". Vielleicht sollte man diese Bezeichnung wieder einführen, denn so richtig viel Wald gibt es - zumindest im Bezirk Waidhofen - nicht. Nur etwa 30 Prozent des Bezirks sind bewaldet. Das ist verdammt wenig, denn in Restösterreich sind es knapp 50 Prozent. Also schlagen wir die Bezeichnung "Waidhofen ober dem Manhartsberge" statt "Waidhofen im Waldviertel" vor.
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