Waldhäusl kündigt zweite Halbzeit für Waidhofen an
Vizebürgermeister übernimmt nun doch das Wirtschaftsressort. Er will die Innenstadt beleben und günstigen Wohnraum schaffen.
WAIDHOFEN. Die Bezirkshauptstadt hat turbulente Zeiten hinter sich: nach dem Bruch der schwarz-blauen Zusammenarbeit beschloss die ÖVP im Alleingang eine Umstellung in der Stadtregierung. Vizebürgermeister Gottfried Waldhäusl sollte demnach die Herrschaft über die Finanzen abgeben und stattdessen das Wirtschaftsressort übernehmen. Waldhäusl verordnete sich daraufhin selbst eine "Ordnungspause" - sogar sein Rücktritt stand im Raum, war aber wohl keine realistische Option.
Jetzt meldete sich Waidhofens Vizebürgermeister im Rahmen einer Pressekonferenz zurück. Er werde das Feld im Ressort der Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit räumen und wie von der ÖVP beschlossen die Agenden des Wirtschaftsstadtrates übernehmen. "Nach der ersten Halbzeit geht man in die Kabine und entwickelt eine Strategie für die zweite Hälfte", so Waldhäusl. Ein Rücktritt kam für ihn nie ernsthaft in Frage: "Es kann nur die Entscheidung geben den Wählern im Wort zu bleiben".
Waldhäusl zog Bilanz über die "1. Halbzeit". So seien die Finanzen unter seiner Zuständigkeit in Waidhofen erstmals seit langem in Ordnung. In der Öffentlichkeitsarbeit habe man eine neue Marke etabliert. "Die Leute sind jetzt wieder stolz darauf Waidhofner zu sein", so Waldhäusl. Darüber hinaus habe man die Stadtnachrichten "endlich zu einer lesbaren Zeitung für alle" gemacht - früher sei das Stadtblatt mit ÖVP-Berichten "vollgestopft" gewesen, so Waldhäusl. Außerdem habe er sein Wahl-Versprechen gehalten das Rathaus neu aufzustellen. Gemeindebetriebe seien zum Wirtschaftshof zusammengelegt worden und das Projekt zur Neuorganisation des Rathauses sei auf dem Weg.
Seitenhiebe auf die ÖVP
Der blaue Parteichef kündigte jetzt an sich in seinem neuen Ressort auf die Belebung der Innenstadt zu konzentrieren: "Das ist bislang nichts geschehen. Es gibt noch nicht einmal eine Ist-Analyse welche Häuser leer stehen", so Waldhäusl. Darüber hinaus sei die Stadt nicht "fahrradfit" gemacht worden. "Es wurden zwar ein paar Radständer und Ladestationen bestellt, aber das reicht nicht. Es kann nicht sein, dass Touristen ihre Räder durch die Stadt schieben und nichts finden". Außerdem wolle er sich den beiden Betriebsgebieten widmen. "Die fallen jetzt genau so in mein Ressort", so Waldhäusl. Ebenfalls werde er weiterhin die Schaffung von Bauplätzen in der Heimatsleitn antreiben.
"Im Jahr 2016 kamen in meinem Ressort 114 Geschäftsstücke (sprich Tagesordnungspunkte im Stadt- oder Gemeinderat, Anm.) von mir. Im Wirtschaftsressort gab es 2016 zwei Sitzungen mit acht Geschäftsstücken. Da sieht man einmal, wer fleißig und wer faul ist."
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