Brandstiftungen zum Jahreswechsel
Polit-Debatte nach Silvesterrandale in Wels
Auch zum Jahreswechsel 2023/2024 mussten Polizei, Feuerwehr und Rotes Kreuz in Wels ausrücken. Obwohl die Silvesternacht im Vergleich zum Vorjahr "relativ ruhig" war, erschüttern einzelne Vorfälle und sorgen nun für politischen Wirbel.
WELS. "Heuer war es relativ ruhig", heißt es von Seiten der Polizei. Während der Jahreswechsel in der Innenstadt großteils problemlos vorüberging, kam es in anderen Stadtteilen zu mutwilligen Zerstörungen. Laut dem Offizier vom Tag der Welser Feuerwehr, Stefan Hiasel, mussten die Einsatzteams insgesamt 17 Mal ausrücken.
Koordinierte Zerstörung
Sicherheitsreferent Gerhard Kroiß (FPÖ) spricht von "koordinierter Zerstörungswut": In der Noitzmühle (Lichtenegg) sprengten Jugendliche einen Kastenwagen mit Pyrotechnik. Die Polizei konnte ein Video des Vorfalls bei einem 15-jährigen Türken sicherstellen. Daneben brannten Mülleimer, Feuerlöscher wurden abgefeuert und Alarmanlagen ausgelöst. "Hier haben sich meist jugendliche Migranten zusammengetan und schwere Sachbeschädigungen durch das Verwenden illegaler Feuerwerkskörper verursacht", erklärt Kroiß. Er vergleicht die Vorfälle mit der Halloween-Nacht in Linz, in der es zu extremen Vandalismus kam:
"Ich werde einen Blaulicht-Gipfel einberufen, um eine weitere Ausbreitung dieser Lage zu verhindern."
Sein Ziel sei es, "die Verabredung der Brandlegungen" bereits im Vorfeld zu verhindern. Es brauche die volle Härte des Gesetzes, denn: hier gebe es "null Toleranz".
Einsatzkräfte behindert
In der Neustadt wurde die Feuerwehr bei einem Einsatz in einer Wohnanlage durch eine Barrikade aufgehalten. Unbekannte hatten Schranken, Einkaufswägen sowie Mülleimer und Baumaterialen aufgetürmt. "Es ist eine Frechheit, die meist ehrenamtlich tätigen, Einsatzkräfte absichtlich an ihrer Arbeit zu behindern", so Kroiß. "Es ist absolut inakzeptabel, was sich da abgespielt hat", pflichtet die Welser ÖVP bei "Wer sowas macht, muss mit Konsequenzen rechnen."
"Offensichtliche Mängel"
Für die Welser SPÖ zeigen die Silvesternacht-Krawalle "offensichtliche Mängel" bei Integration, Sicherheit und Jugend auf, für die Kroiß verantwortlich sei: "Seine Arbeit wird den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht", so Klaus Schinninger (SPÖ): „Die einfachen Rezepte der FPÖ sind krachend gescheitert. Es ist der falsche Weg, einerseits auf Überwachungskameras zu setzen und andererseits bei der Jugendarbeit und beim Streetwork zu sparen." Maximilian Friedl von der KPÖ ergänzt: "Wir werden hier schmerzlich erinnert, dass Investitionen in präventive Maßnahmen und in die soziale Infrastruktur geboten sind."
Stadtteilarbeit und Streetwork
Die Vorfälle kamen für die Welser Grünen nicht überraschend. "Die Polizei kann nicht alle Versäumnisse der Sozial-, Integrations- und Bildungspolitik ausgleichen", so Stadtrat Thomas Rammerstorfer (Grüne): "Wir brauchen Stadtteilarbeit von Haupt- und Ehrenamtlichen". Auch eine aufsuchende Jugendarbeit sei zur Prävention dringend notwendig.
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