Protestkundgebung
Bürgerinititave gegen Verkehrslawine in Natters

Die Anrainer haben genug von der Verkehrslawine – sie gingen auf die Straße! | Foto: Hassl
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  • Die Anrainer haben genug von der Verkehrslawine – sie gingen auf die Straße!
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Im Oberdorf in Natters gingen die Anrainer am Samstag auf die Straße, um "vor Ort" gegen die Verkehrsbelastung in Folge der Umleitungsstrecke in Mutters zu protestieren!

NATTERS/MUTTERS. "JA zum sofortigen Stopp der Umfahrungsstraße Hinterwinkel und NEIN zum massiv erhöhten Verkehrsaufkommen durch den gesamten Ort Natters auf Grund der Totalsperre der Mutterer Dorfstraße"!
So lautet der Text auf Unterschriftenlisten, die von rund 200 Anrainern und Dorfbewohnern im Bereich Oberdorf unterschrieben und an Bürgermeister Marco Untermarzoner übergeben wurden. Die betroffenen Bewohner untermauerten ihren Protest auch mit einer zweistündigen, von der BH genehmigten Straßensperre des Hiinterwinkelweges. In dieser Zeit wurde der Heuweg am Natterer See wieder in beiden Richtungen geöffnet.

Der Sachverhalt

Hintergrund der Verkehrsbelastung am einstigen Forstweg ist die Sperre der Dorfstraße in Mutters, die auf gesamter Länge saniert wird. Die "offizielle Umleitung" für den Verkehr aus Richtung Westen führt über die Inntal-/Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Innsbruck-Süd und von dort nach Mutters (bis zum Baustellenbereich) bzw. bis nach Natters. Um den Bewohnern in jenem Teil von Mutters, der von der Sperre betroffen ist und die nach Natters müssen, den weiten Umweg zu ersparen, wurde der Hinterwinkelweg oberhalb des ehemaligen Sportplatzes in Mutters adaptiert. Die Gemeinde Mutters finanzierte die Asphaltierung des gesamten Weges, der als Einbahn in Richtung Natters geführt wird. Im Gegenzug wurde am Heuweg vom Natterer See nach Götzens eine Einbahnregelung bergwärts eingeführt.

Verkehrskollaps

Zu einem Verkehrskollaps kam es am Osterwochenende, an dem der Urlauberverkehr wieder  rollte. Zahlreiche Touristen wollten den Stau auf der Autobahn "umfahren" und lösten am Hinterwinkelweg und in weiterer Folge durch ganz Natters eine Verkehrslawine in bisher ungeahntem Ausmaß aus. Auf Nachfrage der Bezirksblätter wurde seitens der Abteilung Verkehrsrecht des Landes eingeräumt, mit dieser Situation nicht gerechnet zu haben. Vorsorgliche Maßnahmen für das anstehende Pfingstwochenende wurden in Aussicht gestellt.

"Das Dorf schützen"

Für die Anrainer in Natters geht dieses Versprechen nicht weit genug und sie machen aus ihrer Verzweiflung über die untragbare Situation kein Geheimnis mehr. Mittlerweile haben nämlich auch die heimischen Verkehrsteilnehmer aus dem Westen der Region den Hinterwinkelweg entdeckt und machen von diesem "Abschneider" über Gebühr Gebrauch. Vor allem die Anwohner des Hermann von Gilm Weges wissen sich nicht mehr zu helfen. Abgesehen von unzähligen Gefahrensituationen gibt es in diesem Bereich keine Einbahnregelung – die Zufahrt zu ihren Häusern ist aufgrund des stetig steigenden Gegenverkehrs aber vielfach gar nicht mehr möglich.
"Wir müssen unser Dorf schützen", so lautete eines der Argumente bei der Protestkundgebung – und dazu wollen die Anrainer die Gemeindeführung auf ihrer Seite wissen. Bgm. Marco Untermarzoner und Vizebgm. Veronika Seidl-König waren um Beruhigung bemüht. "Ich werde die Unterschriften dem Gemeinderat vorlegen und auch auf meinen Amtskollegen in Mutters zugehen. Ich hoffe, dass wir gemeinsam Schritte setzen können, um dieses Problem zu lösen", so der Natterer Bürgermeister. Vizebgm. Veronika Seidl-König wird die Caua auch im neuen Energie- und Verkehrsausschuss einbringen und versuchen, durch gezielte Maßnahmen der Verkehrsbelastung entgegenzuwirken."

Bescheid bleibt aufrecht

Die Hoffnung auf eine Aufhebung des rechtsgültigen Bescheides der zuständigen Abteilung des Landes kann der Mutterer Bürgermeister Hansjörg Peer indes nicht nähren. "Wir haben mit der gesamten Situation natürlich auch keine Freude, aber der Bescheid wird weiterhin Gültigkeit haben. Die Sanierung unserer Dorstraße ist dringend notwendig und die damals getroffene Lösung schien während der Dauer der Bauarbeiten zielführend zu sein. Ich möchte ganz besonders an die Bevölkerung des westlichen Mittelgebirges appellieren, hier Vernunft walten zu lassen, die vorgesehene Umleitung über die Autobahn für Fahrten nach Innsbruck zu benützen und den Hinterwinkelweg wirklich nur den Anrainern zu überlassen. Alle Maßnahmen, die den Verkehr am Pfingstwochenende für unseren Teil der Region entschärfen können, werden wir natürlich nach Kräften unterstützen."

www.meinbezirk.at/westliches-mittelgebirge

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