Argentinierstraße
Neos und ÖVP melden sich zur Umgestaltung zu Wort
Die Argentinierstraße wird zur Fahrradstraße. "Längst überfällig", sagen die Neos Wieden. "Wer will das?", heißt es wiederum von der ÖVP Wieden, die vor "Rasern" auf Fahrrädern warnt.
WIEN/WIEDEN. Bis 24. Juli konnten sich die Anwohnerinnen und Anwohner rund um die Argentinierstraße zwischen den Varianten "Die Geradlinige" oder "Die Flexible" wählen. Mit 85, 5 Prozent fiel die Wahl auf die zweite Option, wie Bezirksvorsteherin Lea Halbwidl (SPÖ) und Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) in den vergangenen Tagen angekündigt haben.
Das bedeutet, dass die Argentinierstraße ab 2023 in eine Fahrradstraße umgewandelt wird. Bei einer solchen Straße teilen sich die Autos und andere Fahrzeuge die Fahrbahn mit den Fahrrädern. Der Gehsteig wäre ab sofort baulich von der Fahrbahn getrennt. Vorgesehen sind jedoch auch mehr Begrünung, mehr Sitzplätze, die Verbreiterung des Gehsteigs sowie eine Verkehrsberuhigung in der Argentinierstraße.
"Echter Mehrwert für den Bezirk"
Die Grünen Wieden und die Radlobby Wien hatten sich auf ihren sozialen Medien bereits im Vorfeld für diese Variante ausgesprochen. Auch die Neos zeigen sich mit dem Ergebnis der Umgestaltung zufrieden. „Die Umgestaltung der Argentinierstraße war schon lange überfällig, denn sie entspricht nicht mehr den Ansprüchen der Menschen. Dass die Bürgerinnen und Bürger hier ein Mitspracherecht erhalten haben ist ein wichtiger Schritt in Sachen Partizipation und stellt grundsätzlich einen echten Mehrwert für den Bezirk dar", freut sich Ana Badhofer, Bezirksparteiobfrau der Neos Wieden.
Tendenziöse Umfragen
Badhofer fügt jedoch auch hinzu: "Für künftige Projekte würden wir uns weniger tendenziöse Umfragen wünschen. Ich bin nun gespannt auf die ersten Entwürfe und wie die Straße dann im Endeffekt aussehen wird."
Bezirksrätin Angelika Pipal-Leixner stimmt ihr hierbei zu: „Wir begrüßen das Ergebnis der Umfrage und freuen uns, dass sich Wiens Bürgerinnen und Bürger zusehends für klima- und umweltfreundlichere Umgestaltungen ihrer Grätzl aussprechen. Die Neugestaltung der Argentinierstraße verbessert die Rad-Infrastruktur, wirkt verkehrsberuhigend und wird zusätzlich begrünt."
Mehr Sicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger
Kritik gab es jedoch von Seiten der ÖVP. "Die sehr niedrige Wahlbeteiligung (25%) an der Abstimmung erklärt sich meines Erachtens dadurch, dass es sich um eine sehr eingeschränkte Fragestellung handelte. Viele Bewohner haben mir ihren Frust über die nicht offene Abstimmung mitgeteilt, denn es ging wie sich nun herausstellte lediglich darum, wie die Fahrradstraße umgesetzt werden sollte. Ob man überhaupt eine Fahrradstraße will, wurde nicht gefragt", so Johannes Pasquali (ÖVP), Bezirksparteiobmann der ÖVP Wieden.
"Ich hoffe, dass im Gegensatz zu anderen Projekte die Bezirksvertretung bei der Planung einbezogen wird. Wir werden jedenfalls auch bei der Umsetzung sehr genau auf die Entschleunigung der Radraser und mehr Sicherheit für Fußgänger achten", heißt es weiter von der ÖVP.
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