Start-Up "Legendary Vish"
Lachs aus dem 3-D-Drucker
Fisch für Veggies: Das Wiener Start-Up "Legendary Vish" produziert Filets auf ganz neue Art und Weise.
WIEN. 3-D-Drucker sind mittlerweile keine Neuheit mehr, zumindest bei Werkstücken im Segment Hardware. Doch bei der Vorstellung, Lebensmittel so zu produzieren, rümpfen wohl die meisten die Nase. Gar nicht so futuristisch verhält sich die Sache mit dem Drucker, wenn man hinter die Kulissen des Start-ups „Legendary Vish“ blickt.
Robin Simsa, Theresa Rothenbücher und Hakan Gürbüz, allesamt promovierte Biotechnologen, haben sich in den vergangenen neun Monaten ihre Köpfe zum Thema Nahrungsmittelbeschaffung zerbrochen. Vegane Varianten als Fleischersatz gibt es bereits, doch wie sieht es mit Fisch aus? Die Idee, in diesem Segment tätig zu werden, basierte darauf, dem Umweltgedanken der heutigen Zeit gerecht zu werden. Meerestiere sind häufig mit Schwermetall, Mikroplastik und Antibiotika belastet – von den Fangmethoden ganz zu schweigen. So setzten sich die drei zusammen und nach einigen Modifizierungen des Druckers und gezielter Varianten veganer Ausgangsstoffe, wie Proteine auf Pflanzenbasis und Meeresalgen, klingt das Vorhaben auch gar nicht mehr so skurril.
Startschuss ab 2021
„Lachs zu kreieren, war am naheliegendsten“, so Simsa, „zu dem Fisch wird am häufigsten gegriffen, denn man kann ihn nicht nur gebraten in der Pfanne, sondern auch im beliebten Sushi finden“, ergänzt Rothenbücher. Beobachtet man den Drucker, kommt man aus dem Staunen nicht heraus: Schicht für Schicht baut er ein Filet auf, um schlussendlich das zu präsentieren, was man auf den Tellern vieler Restaurants und Haushalte findet. Das Original vom so hergestellten Endprodukt optisch zu unterscheiden, ist nicht möglich. Was den Geschmack betrifft, ist auch hier mehr als eine bloße Annäherung festzustellen.
Begriffe wie dubios oder schräg sind spätestens nach Verkostung entkräftet: Die Rohstoffe, alle zertifiziert, sind größtenteils regionaler Herkunft und in so manchem Regal heimischer Läden zu finden. „Bis zur Finalisierung des Produkts wird noch Zeit vergehen, aber 2021 wollen wir soweit sein“, so Simsa.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.