Umweltbeirat
Nachhaltigkeits-Stufenplan für sauberes Donauinselfest

- Ein fünfköpfiger Umweltbeirat erarbeitet Maßnahmen, um die Veranstaltung langfristig noch nachhaltiger und umweltschonender zu gestalten.
- Foto: Markus Sibrawa
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Jedes Jahr zieht das Donauinselfest Millionen Menschen auf die "Insel". Dass die grüne Naherholungsoase stets wieder so aussieht wie vor dem Festival, ist jedes Mal eine logistische Herkulesaufgabe. Ein neu gegründeter, fünfköpfiger Umweltbeirat erarbeitet Maßnahmen, um die Veranstaltung langfristig noch nachhaltiger und umweltschonender zu gestalten.
WIEN. Das Donauinselfest ist nicht nur das größte Open-Air-Spektakel auf Wiener Boden, sondern auch europaweit und lockt jedes Jahr Millionen Menschen auf die "Insel". Zahlreiche Festbühnen, handverlesene Acts und ein vielseitiges Freizeitprogramm lassen dabei die nötige Stimmung aufkommen. Doch es geht nicht nur auf der Bühne ab, sondern auch hinter den Kulissen.
Dass das dreitägige, eintrittsfreie Spektakel auch jedes Mal reibungslos abläuft, ist nicht weniger als eine logistische Herkulesaufgabe. Was tun mit dem tonnenweise anfallenden Mist? Den tausenden Zigarettenstummeln? Dem ganzen Plastik? Auch braucht ein Festival dieser Größenordnung eine störungsfreie Energieversorgung. Von der An- und Abreise der Besuchenden ganz zu schweigen.
Experten-Beirat mit Stufenplan
Die Veranstalter wollen daher ihre Nachhaltigkeitsstrategie forcieren. Um dafür zu sorgen, dass das Donauinselfest künftig mit noch weniger ökologischem Fußabdruck über die Bühne geht, wurde ein fünfköpfiger Nachhaltigkeitsbeirat gegründet. Gesucht werden langfristige, umweltfreundliche Lösungen für die Mobilität, die Energieversorgung sowie das Abfallmanagement vor Ort. Auch zu den Themen Natur- und Bodenschutz sowie Give-away-Regelungen sollen Lösungen gefunden werden.

- Jedes Jahr zieht das Donauinselfest Millionen Menschen auf die "Insel". Dass die grüne Naherholungsoase stets wieder so aussieht wie vor dem Festival, ist jedes Mal eine logistische Herkulesaufgabe. (Archiv)
- Foto: Alexander Müller
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Das Vorhaben am Festival ist nicht neu. "Neben der sozialen Nachhaltigkeit, für die das Donauinselfest seit Anbeginn steht, war auch die ökologische Nachhaltigkeit schon immer ein wichtiges Anliegen des Festes", betont Barbara Novak, Veranstalterin des Donauinselfests und Landesparteisekretärin der SPÖ Wien. Dem Gremium gehören Fachleute wie Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (MedUni Wien), Iris Tichelmann (Wiener Umweltanwaltschaft), Marika Püspök (Wiener Stadtwerke), Christian Pladerer (Ökologie-Institut) und Armin Winter (BOKU Wien) an.
Erste Maßnahmen bereits heuer
Bei den bisherigen Zusammenkünften sei man dabei gut vorangegangen. Trotz unterschiedlicher Expertise seien oftmals ähnliche Ideen herausgekommen. Viele der Maßnahmen seien langfristig gedacht und bräuchten daher Zeit. Doch bereits beim diesjährigen Donauinselfest – es ist die 42. Ausgabe – das von 20. bis 22. Juni stattfindet, sollen die ersten vom Beirat ausgearbeiteten Maßnahmen umgesetzt werden.

- Einer der Experten des Umweltbeirats fürs Donauinselfest ist der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (MedUni Wien)
- Foto: Markus Sibrawa
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So werden heuer verstärkt alternative Kraftstoffe und E-Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Auch die Ladeinfrastruktur wird dem Vernehmen nach ausgebaut. Alle Maßnahmen, die man bei so einer großen Veranstaltung umsetzen könne, haben eine enorme Vorbildwirkung, so Iris Tichelmann von der Wiener Umweltanwaltschaft.
Zu den ersten sichtbaren Neuerungen zählt die Nachhaltigkeitsinsel am Zugang Floridsdorfer Brücke, die Themen wie Kreislaufwirtschaft, Textilrecycling und E-Mobilität für Besucherinnen und Besucher erlebbar macht. Bereits bestehende Maßnahmen wie der Einsatz von Ökostrom, Mehrwegbechern und öffentlicher Anreise (90 Prozent der Gäste nutzen dabei die Öffis) sollen fortgeführt und ergänzt werden.
Fleischloser und stummelärmer
Bei Speis und Trank planen die Veranstalter, auf mehr Regionalität und fleischlose Alternativen zu setzen. "Große Hebel liegen in der Regionalität und Saisonalität des Angebots, und speziell im verstärkten Angebot fleischloser Speisen", erläutert Umweltmediziner Hutter. Um die Akzeptanz zu fördern, sollen die Gastronomen vor Ort dazu ermutigt werden, mindestens zwei vegetarische oder vegane Gerichte auf ihren Speisekarten anzubieten. Ein Pilotprojekt in Kooperation mit der Initiative "Lebensmitteldrehscheibe Wien" soll zudem überschüssige Speisen sinnvoll weitergegeben werden, etwa an karitative Einrichtungen.

- Um dafür zu sorgen, dass das Donauinselfest künftig mit noch weniger ökologischem Fußabdruck über die Bühne geht, wurde ein fünfköpfiger Nachhaltigkeitsbeirat gegründet, der einen Stufenplan ausarbeitet. (Archiv)
- Foto: Alexander Müller
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Auch im Bereich Boden- und Naturschutz werden Initiativen verstärkt: Mit Handaschenbechern, Sammelstellen und einer speziellen Recyclinginitiative für Zigarettenstummel sowie der Reduktion von Plastik bei Give-aways. "Die heuer gesetzten Maßnahmen sind erst der Anfang", betont dabei Projektleiter Matthias Friedrich. Auf Basis der diesjährigen Erfahrungen – diese sollen dann evaluiert werden –entwickelt der Nachhaltigkeitsbeirat einen Stufenplan für eine langfristig umweltfreundlichere Ausrichtung ab 2026.
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