Betreuung in den Ferien
Sommercamps in Zeiten von Corona
Obwohl Sommercamp-Veranstalter noch auf Richtlinien der Regierung warten, sind Anmeldungen möglich.
WIEN. Die Schulen sind seit vergangener Woche zwar teilweise wieder geöffnet, doch schon jetzt wartet mit den Sommerferien die nächste Herausforderung auf Familien. Während man üblicherweise bereits Monate im Voraus plant, herrscht derzeit Unsicherheit, wie die Ferienbetreuung heuer aussieht.
Familienministerin Christine Aschbacher (ÖVP) hat zwar erklärt, es werde im Sommer jedenfalls Kinderbetreuungsangebote geben. Es gelte aber, noch die Entwicklung der Coronavirus-Fallzahlen zu beobachten.
Camps der Kinderfreunde
"Es gibt von der Bundesregierung aktuell keinen rechtlichen Rahmen, in dem Feriencamps stattfinden können. Wir warten also praktisch täglich darauf, dass die Rahmenbedingungen mitgeteilt werden, unter denen wir die Camps abhalten können", heißt es dazu seitens der Kinderfreunde. Dennoch darf man vorsichtig optimistisch sein, wenn man die Homepages diverser Feriencamps-Veranstalter durchschaut.
Bei den Sommerakademien der Kinderfreunde Wien können sich Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren beispielsweise eine Woche lang intensiv mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Sport oder Kunst und Kultur beschäftigen. Insgesamt sind 15 Sommerakademien im Angebot. "Wenn ein Camp von unserer Seite im Vorfeld abgesagt werden muss, bekommen die Eltern natürlich ihr Geld zur Gänze zurück", so die Kinderfreunde. Anmeldungen sind unter www.kinderfreunde.at/ferien möglich.
Von Lernförderung bis Programmieren
Auch die Summer City Camps werden laut Veranstaltern stattfinden. Zusätzlich wurden rund 3.500 weitere Plätze geschaffen, um dem Betreuungsproblem in den Ferien entgegenzuwirken.
Rund 1.900 Plätze werden dieses Jahr auch einwöchigen Lernförderungen für sechs bis zwölfjährigen Kindern zur Verfügung gestellt, um eventuell entstandene Lücken durch das Lernen zu Hause wieder aufzuholen.
Es werde jedoch einige Modifizierungen hinsichtlich der Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln geben. So wird die Gruppengröße von 20 auf 16 Kinder reduziert. Auch hier garantieren die Veranstalter eine 100 prozentige Rückerstattung der Kosten, falls das Camp infolge einer zweiten Pandemie Welle nicht in Anspruch genommen werden kann. Unter www.ferieninwien.at gibt es noch freie Plätze.
Ein Camp für Computerfans, die sich selbst im Programmieren versuchen möchten, bietet www.acodemy.at. Ob Minecraft, Robotics oder App-Programmierung – die Veranstalter der Feriencamps von acodemy arbeiten mit der Zielsetzung, "Kindern spielerisch den verantwortungsvollen Umgang mit Computer, Tablets, Handys beizubringen, ihnen die Freude am Denken und Gestalten zu zeigen und dabei die wichtigsten Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts zu entwickeln."
Bewegung und Sport
Sportschule und Ferienbetreuung in einem bietet www.teamactivities.at. Hier stehen für Kinder zwischen sechs und 17 Jahren sowohl Camps mit Tagesbetreuung als auch mit Nächtigung auf dem Programm. In mehreren Bezirken finden die Feriencamps statt, für die es aktuell noch freie Plätze und ein abwechslungsreiches Angebot gibt.
Auch in der Tennis Revolution School in Floridsdorf rüstet man sich für die Ferien. Bei den Sommercamps warten fünf Sandplätze und ein Team aus ehemaligen Tennisprofis auf Kinder. Bewegung und Spaß bei voller Verpflegung und Betreuung werden hier geboten. Nähere Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt’s unter www.tennisrevo.com
Von Klettern, Tennis, Cheerleading bis hin zu Zirkus, Beachvolleyball, Tanz und Fußball wird bei sport4kids auf der Marswiese vom 4. Juli bis 6. September alles geboten, was Kinderherzen höher schlagen lässt. Früh- und Spätbetreuung bei Bedarf inklusive.
Einen bunten Mix unterschiedlichster Sportarten können Kinder bei den Sommercamps der sportsmonkeys ausprobieren. Mitten im grünen Prater kann man beispielsweise Hockey, Akrobatik oder Tennis testen und herausfinden, was einem besonders viel Spaß macht. Aktuell sind noch Plätze für alle Camps frei.
Kinderrechte müssen gewahrt bleiben
Wie wichtig es ist, Kindern und Jugendlichen auch in diesem Sommer Angebote, Aktivitäten und Feriencamps anzubieten, betont das Netzwerk Kinderrechte: "Viele Kinder und Jugendliche haben die letzten zwei Monate auf sehr beengtem Raum isoliert verbringen müssen. Umso wichtiger ist es deshalb für ihre psychische Gesundheit, dass sie in den zwei Ferienmonaten qualitätsvolle Betreuung wie Sommerlager erleben können."
Die Hauptfrage sei, wie Betreuung und Schutz gleichermaßen stattfinden kann. "Die Antwort auf diese Frage muss die Regierung jetzt und nicht erst zu Schulschluss entwickeln, um Familien eine Perspektive zu bieten", so das Netzwerk Kinderrechte.
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