„Tolle Knolle“ oder Grätzel-Fest: Wie die Wiener Fasching feiern

Foto: Christa Posch

Kostüme, Krapfen, Partyspaß: Der Fasching ist in Wien noch sehr lebendig. Wir haben unsere Wiener Grätzel-Insider gefragt, ob sie eher Faschingsmuffel sind oder die alte Tradition noch kräftig feiern. Einen herzlichen Dank an alle, die uns ihre Faschings-Geschichten und sogar ein Gedicht geschrieben haben!

Wolfgang zum Beispiel gibt mit seiner „kreglen Rentnergang“ aus Hietzing, Döbling und Salmannsdorf zu Fasching richtig Gas. Er schreibt uns: „Meine Kumpel und ich feiern heuer unter dem Motto „Die tolle Knolle“: Wir schnitzen uns Knollennasen aus Kartoffelknollen und lassen es krachen. Im Vorjahr war unsere Devise ‚Armleuchter, vereinigt Euch!‘ - es war auch very freaky!“

Ein echter Faschingsfan ist auch Agnes in Simmering. Sie feiert in ihrer geschmückten Wohnung und in ihrem Literaturclub. Außerdem ist sie „am Faschingsdienstag am Leipzigerplatz beim Faustball verkleidet.“ Früher hat Agnes in ihrer Wohnung richtige Hausbälle veranstaltet. „Da wurde ein großes Zimmer ausgeräumt, dort getanzt, Spiele gemacht, wir haben Lose verkauft, versteigert. Es gab jedes Jahr ein Motto.“

Bei Heinrich wird es sich heuer um einen Faschingnachmittag handeln. "Da wird im Vorzimmer getanzt, wir werden gut schmausen und so auch unseren lieben Spaß haben, denn es gilt Narrenfreiheit."

Hemma mag das Faschingsfest im Gemeindezentrum der Pfarre Gersthof-St.Leopold sehr. Heuer wird es ein "Farbenfest": "Vier Farbstationen versprechen viel Spass, natürlich ein kleiner Umzug und Farben-Finger-Spiele, fröhliche Lieder - alles genau richtig für sehr junge Kinder zwischen 0 und 3 Jahren. Besonders wichtig ist es dabei, dass sich die Kinder nicht erschrecken, weshalb die Kostüme sehr einfach gehalten sind und vorallem die Gesichter, wenn überhaupt, nur wenig verändert sind."

Faschingsumzug in Oberlaa als "Fixpunkt"

Für Maria „gehört der Faschingsumzug am Faschingssonntag in Oberlaa zu einem jährlichen Fixpunkt“. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten war sie heuer auch schon bei privaten Faschingsfeiern dabei. „Wir hatten viel Spaß“, schreibt Maria.

Ein Stückerl nördlich von Wien feiert die Wienerin Maria Anna Fasching „bei einem Heurigen im Bezirk Korneuburg. Da meine Schwägerin einen Kostümverleih im Waldviertel hat, ist es ein Leichtes toll verkleidet zu gehen. Wahrscheinlich treten wir Vier als ABBA auf.“ Maria Anna hat auch früher in ihrer Firma „immer viel dekoriert und auch gefeiert“.

Aus Simmering hat uns Bernhard geschrieben: "Bei uns ist jährlicher Fixpunkt im Fasching ein Besuch des Kinder-Faschingsnachmittages im JUFA Simmering.
Wir haben ihn als Piratenfamilie besucht." 

Und Dorothy hat uns vom Fasching in "ihrem" Seniorenheim erzählt: "Die Senioren werden bunt verkleidet, das Haus ebenso. Krapfen wird gegessen und mit uns Schwestern getanzt." 

„Fasching ein traditionelles Fest in Österreich!“, betont auch Helmut. „Ja - wir verkleiden uns aus unserer Gräzelgemeinschaft heraus mit Kostümen und Farb-Bemalung!“

Vorbereitung war schon der halbe Spaß

Mit ein wenig Bedauern schaut Ingrid auf die Faschingsbälle vergangener Jahre. Sie berichtet, dass “Eltern, Verwandte und deren Freundeskreis regelmäßig ‚Hausbälle‘ veranstaltet haben – liebevoll, mit sehr viel ‚Handarbeit‘ und spontanen Eigenkreationen, sowohl für Kostüme als auch für die Deko des mühevoll ausgeräumten Wohnzimmers. Da war die Vorbereitung schon der halbe Spaß!“

Anna hat „im Büro immer den Faschingsdienstag groß gefeiert. Mit Kostümen, Krapfen und viel Spaß. Die Themen waren: Fluch der Karibik, Black & White, Make Love Not War, Venezia.“

Und auch Frau Fasching hat sich bei uns gemeldet: "Ich heiße ja Fasching, also habe ich immer Fasching!" :-)

"Highlight für die Seele" nach dem Winter

Und Elisabeth erinnert sich gern an die großen Bälle: „Es gab Zeiten wo wir im Fasching regelmäßig verschiedene Bälle besucht haben. Vor allem, wenn unsere Töchter eröffnet haben. Mein Lieblingsball war immer der Blumenball im Rathaus. Denn ausgehungert im Winter nach Farbe, waren die Blumenarrangements ein Highlight für die Seele.“

Eva-Maria aus dem 3. Bezirk hat uns von ihrer Apotheke geschrieben. Dort sind am Faschingsdienstag immer alle verkleidet.

Ingrid kommt es dagegen so vor „als würden die Menschen jetzt, wo definitiv mehr Werbung dafür gemacht wird, eher weniger ‚Fasching feiern‘, als früher. Vielleicht liegt es daran, dass überhaupt immer und überall so eine Art Karneval stattfindet, alles jederzeit verfügbar ist und dadurch keine Ausnahme vom Alltag mehr darstellt.“

Do manche brauchen gar kan Maskentanz...

Kreativ geht Josef mit dem Fasching um. Er schrieb uns gleich ein ganzes Gedicht, das wie hier gern etwas gekürzt als Schlusswort bringen:

“Schön is so a Maskenfest,
ma muaß net anziagen des Allerbest,
ma kan tragen, was ma mag
und lustig sei den ganzen Tag.
Do manche brauchen gar kan Maskentanz,
denn de gengan in Maske ihr Leben ganz!“

Und Werner Lahner hat uns auch ein tolles Faschingsgedicht geschickt: 

Der Hausball
Wer vom Faschingsstress gezeichnet,
hetzt erschöpft von Fest zu Fest
dem entgeht, was ausgezeichnet
sich zu Hause machen lässt.

Nur im engsten Freundeskreise,
ganz privat, zu Spaß bereit,
feiert man auf seine Weise
diese Faschingsnarrenzeit.

Schon beim Dekorier`n der Räume
hat man seinen Spaß daran,
man fällt über Gummibäume,
haut sich seinen Schädel an.

Turnt auf Leitern, schmückt die Wohnung
mit Girlanden aus Papier,
zweckentfremdet ohne Schonung
zum Büffet - Platz das Klavier.

Jetzt gilt es noch einzukaufen,
was die Freundesschar verschlingt,
Leckerbissen und zu rauchen
dass die Party auch gelingt.

Rollmops, Mayonnaise, Schinken...
Milde Sorte, Marlboro...
auch noch Unmengen zu trinken,
und sechs Rollen für das Klo.

Hiermit ist man jetzt gerüstet
Für die Bar und fürs Büfett,
wenn nach Süßem wem gelüstet
gibt es Kuchen und Kaffee.

Discosound und Lichtzerhacker,
das macht erst die Stimmung aus,
alles stampft zum Popgegacker
„Freunde, fühlt euch wie zu Haus“

Schrecklich wird es erst am Morgen,
wenn der letzte Gast entfleucht.
Was die Hausfrau sieht mit Sorgen,
macht ihr ihre Augen feucht.

Auf dem Perser in der Ecke
glimmt ein Zigarettenstumpf,
um den Luster an der Decke
windet sich ein Damenstrumpf.

Auch die neue Samttapete
ziert ein Mayonnaisefleck,
wer den Kaviar verschmähte
der warf unterm Tisch im weg

Leise wankt die Zimmertanne,
die man goss mit Whisky pur,
von der neuen Kaffeekanne
blieben leider Scherben nur.

Einer, der besonders lustig,
woll`t dem Rollmops Gutes tun.
Sprach .“Mein Fisch, schwimm ruhig weiter...“
Warf ihn ins Aquarium.

Gram schleicht in die Hausfrauenseele,
frostig wird es ihr ums Herz,
doch was zuschnürt ihr die Kehle
ist ein viel, viel größ`rer Schmerz.

Sie verflucht, was sie versprochen,
war sie denn nicht ganz normal?
Denn am Samstag, in zwei Wochen
gibt`s das Ganze NOCH EINMAL !!!

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