Impfbereitschaft in Wien
Millionen Impfstoff-Dosen drohen zu verfallen
Weil wenig geimpft wird, lagert in Wien aktuell viel Impfstoff beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan ein. Ein großer Teil droht zu verfallen, weil sich das Haltbarkeitsdatum dem Ende zuneigt.
WIEN. Es liegt nicht gerade im Trend, sich gegen Corona impfen zu lassen. So ließen sich zwar in Wien am Mittwoch, 20. April, 915 Menschen gegen das Virus impfen – doch 768 davon holten sich "nur" den dritten Stich. Den Erststich bekamen hingegen 44 Personen. Das geht aus den Daten des österreichischen Impf-Dashboards hervor.
Zwei Millionen Impfstoffdosen gebunkert
Gleichzeitig lagern beim Pharmagroßhändler Herba Chemosan aktuell zirka zwei Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer in Wien. Erst am Mittwoch, 20. April, erhielt das Unternehmen eine neue Lieferung mit 400.000 Dosen. Das erzählte Andreas Windischbauer, Geschäftsführer von Herba Chemosan, dem ORF.
Kühlkapazitäten verdoppelt
Da aktuell so wenig geimpft werde, hätte man demnach die Kühlkapazitäten im Impfstoff-Lager seit Herbst verdoppelt. Dies auch, weil laufend Nachschub kommt. Gleichzeitig verbrauchen die Impfzentren aber immer weniger Impfstoff. "Wir erwarten in den nächsten Wochen eine weitere Lieferung", so wird Windischbauer im Artikel zitiert.
Kritisch ist das, weil die Impfstoffe nur ein begrenztes Haltbarkeitsdatum haben. Schon jetzt müsse man laut Windischbauer "in geringem Ausmaß" Dosen wegwerfen.
Verlängerung des Haltbarkeitsdatums gibt Hoffnung
Man hofft seitens des Pharmagroßhändlers allerdings, dass das Verfallsdatum der Impfdosen verlängert wird. Dies betrifft vor allem etwa den Impfstoff von Biontech/Pfizer. Hier sei eine Verlängerung des Haltbarkeitsdatums um sechs Monate seitens der zuständigen EU-Behörde European Medicines Agency (EMA) bereits bewilligt. Windischbauer kalkuliert deshalb „für die nächsten Monate" damit, dass keine weiteren Dosen ablaufen.
Impfstoff-Spenden für andere Länder
Ansonsten gibt es seitens des Staates Österreichs die Möglichkeit, Impfdosen an andere Länder zu spenden. Laut dem ORF-Bericht gingen mit Stand 20. April 2022 insgesamt 5.428.020 Impfstoffdosen ins Ausland, der größte Teil davon waren AstraZeneca-Dosen mit 4.217.220 Millionen Stück. Die Impfstoffe gingen dabei unter anderem nach Georgien, Tunesien, Ukraine, Costa Rica und Bangladesch.
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