MedUni Wien
Neuer Ansatz für Therapie gegen Epilepsie erforscht

- Bislang werden epileptische Fälle mit Medikamenten vor allem akut behandelt. Nach einer Studie der MedUni Wien könnte sich das bald ändern.
- Foto: Medizinische Universität Wien/APA-Fotoservice/Hollunder
- hochgeladen von Kevin Chi
Eine Forschung der Medizinischen Universität Wien hat einen potenziellen Grund für epileptische Anfälle nachgewiesen. Mit dem neu erworbenen Wissen könnten künftig bislang fehlende präventive Behandlungen erforscht werden.
WIEN. Rund 65 Millionen Menschen weltweit leiden unter einer Epilepsieerkrankung. Die damit verbundenen "Anfälle" werden auf eine Störung der Erregungskontrolle in Gehirnzellen zurückgeführt. Ein Kurzschluss im Gehirn sozusagen, der minutenlange Krampfanfälle auslöst.
Es gibt Medikamente, um die Krankheit zu behandeln. Diese zielten bislang auf eine Unterdrückung der epileptischen Anfälle ab. Mithilfe einer neuen Studie der Medizinischen Universität (MedUni) Wien könnte sich das bald ändern.
Erhöhte Stromaktivität
Ein Forschungsteam der Universität konnte im Rahmen einer Studie einen molekularen Mechanismus identifiziert, der schon bei der Entstehung von Anfallsaktivität eine Rolle spielt. Diese Erkenntnis könnte die Tür für neue Therapiemethoden öffnen, die sich nicht mehr rein auf die hemmende Wirkung fixieren.

- Die MedUni Wien konnte den Mechanismus hinter den Stromschüben im Gehirn erkennen.
- Foto: Weingartner-Foto / picturedesk.com
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Beim molekularen Mechanismus handelt es sich um die sogenannten "paroxysmalen Depolarisationsschüben" (PDS). Dabei handelt es sich um gesteigerte elektrische Aktivität in Nervenzellen im Rahmen von Hirnschädigungen. Bislang vermutete man, dass PDS kurz vor oder bei epileptischen Anfällen auftreten.
Schutzmechanismus des Gehirns
Die MedUni konnte nun die Hypothese bestätigen, dass PDS auch bei der Entstehung der Erkrankung selbst eine Rolle spielen. Und: Die Forscherinnen und Forscher konnten auch den Mechanismus dahinter herausfinden. Demnach führe ein solcher Schub kurzfristig zu einem völlig veränderten Energiestoffwechsel in einem bestimmten Teil des Gehirns, dem Hippocampus. Kurzfristig schütze diese Reaktion den Bereich zwar vor Schädigungen, langfristig führe es aber zu anfallsartigen elektrischen Entladungen – epileptischen Anfällen.
Die Studie des Forschungsteams rund um Helmut Kubista und Matej Hotka ist im renommierten Wissenschaftsjournal "Journal of Neuroscience" erschienen. Jetzt können weiterführende Studien die neuen Informationen nutzen, um gewisse Epilepsieformen präventiv zu behandeln, erklärt Kubista abschließend.
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