Wiener Wohnen
615 Delogierungen im Gemeindebau durch Sozialarbeit verhindert
Bevor es zu Delogierungen im Gemeindebau kommt, bietet man bei Wiener Wohnen die Unterstützung von Sozialarbeitern an. 2023 sei es dadurch gelungen, 615 Zwangsräumungen zu verhindern.
WIEN. Der Gemeindebau ist als soziale Wohnmaßnahme gerade für jene Menschen gedacht, welche ohnehin ein geringes Einkommen haben. Derzeit zieht man Bilanz über das Jahr 2023 in den Wohneinrichtungen. Wie Wiener Wohnen am Freitag mitteilt, sei es gelungen, 615 Delogierungen in den sozialen Wohneinrichtungen zu verhindern.
Man konnte dies durch die Unterstützung von Sozialarbeitern verhindern, die in Härtefällen zum Einsatz kommen. "Politik bedeutet Verantwortung zu übernehmen und Menschen in schwierigen Lebenssituationen Auswege zu ermöglichen, um so existentielle Notsituation möglichst zu vermeiden. Denn in Wien wird niemand zurückgelassen", erklärt Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) den Hintergrund.
"Case Management" seit 2017
Zum Einsatz kommen die Sozialarbeiter im Zuge des sogenannten "Case Managements". Dieses gibt es seit 2017 und soll dann helfen, wenn Bewohnende sich die Miete im Gemeindebau nicht leisten können. Dafür gibt es sehr individuelle, unterschiedliche Gründe, erklärt Abteilungsleiter Bernhard Rubik, es werde dann nach Auswegen gesucht: "Gemeinsam mit den Betroffenen prüfen wir, ob es Möglichkeiten gibt, noch nicht beanspruchte Unterstützungen zu erhalten oder wir erklären den Betroffenen schwer verständliche Gerichtsschreiben oder begleiten sie auf Amtswegen".
Wichtig sei dabei, dass man rasch auf die Situation reagiert, so der Chef des Case Managements: "Je früher die Probleme erkannt werden und Beratungen auch angenommen werden, desto besser kann der Wohnraum gesichert werden." In rund 70 Prozent der Fälle kann durch intensive Beratungstätigkeit der Sozialarbeiter von Wiener Wohnen Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten geholfen werden. Dies geschieht entweder durch die Abwendung des drohenden Wohnungsverlustes oder der erweiterten Sozialberatung.
Enge Zusammenarbeit
Von 882 Rückstands- und Psychosozialfällen, die durch das Team der Case Manager 2023 abgeschlossen wurden, konnten 615 Wohnungen gesichert werden. Entscheidend für die Wohnungssicherung mit nachhaltigen Lösungen sei eine intensive Zusammenarbeit aller unterstützenden Stellen der Stadt. Deshalb arbeitet Wiener Wohnen eng mit der Wiener Wohnungssicherungsstelle der MA 40 und der Familienzentren der Kinder- und Jugendhilfe der MA 11 zusammen, erklärt man.
Als Mieter kann man auch proaktiv auf das Case Management zugehen, man berät etwa auch zum Thema "Wohnschirm-Anträge". Das Case Management ist unter 05/757 575 von Montag bis Freitag, jeweils 9 bis 17 Uhr, erreichbar. Im Zuge des Telefonats kann man sich einen Termin im Service-Zentrum von Wiener Wohnen ausmachen.
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