Fest der Freude 2023
8.000 Menschen feierten NS-Befreiung in Wien
Rund 8.000 Menschen kamen zum 11. Fest der Freude am Wiener Heldenplatz und feierten den Tag der Befreiung vom Nazi-Terrorregime. Vor Ort waren auch Bundespräsident Van der Bellen sowie die Zeitzeugin Anna Hackl.
WIEN. Das Mauthausen Komitee Österreich (MKÖ) lud am Montag, 8. Mai, zum Fest der Freude unter dem Schwerpunktthema "Zivilcourage". Beim Fest, welches bereits zum 11. Mal am Wiener Heldenplatz stattfand, waren rund 8.000 Menschen vor Ort und feierten den Tag der Befreiung vom Nazi-Terrorregime. Dieser Tag jährte sich heuer zum 78. Mal.
Sicherlich das Highlight des Tages war die Rede der Zeitzeugin Anna Hackl. Sie wurde 1931 als Anna Langthaler in Schwertberg (Oberösterreich) geboren und nahm gemeinsam mit ihrer Familie im Nationalsozialismus zwei aus dem Konzentrationslager geflüchtete sowjetische Soldaten auf und versteckte sich bis Kriegsende von der SS. Hackl erzählt heute regelmäßig in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen von ihren Erlebnissen und trägt damit aktiv bei, die Gräueltaten der Nationalsozialisten im kollektiven Gedächtnis zu behalten und Jugendlichen zu vermitteln.
"Angst vor einer vielfältigen Gesellschaft"
Neben Hackl waren auch traditionell der Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie MKÖ-Vorsitzender Willi Mernyi vor Ort, die die Veranstaltung samt Konzert von Konstantin Wecker und den Wiener Symphonikern eröffneten.
"Zivilcourage ist ein Thema, das uns heute genauso stark begleitet wie damals. Die Zahlen der rechtsextremen Vorfälle und Straftaten steigen jährlich – einerseits im öffentlichen Raum und andererseits vermehrt durch Hasspropaganda im Internet. Darum brauchen wir Menschen, die aufstehen und sich bei den Debatten im öffentlichen Raum beteiligen und Menschen, die sich zu ihren Computern setzen und im Netz gegen Rassismus und Ungerechtigkeit Stellung beziehen", betonte Mernyi die Bedeutung des Fest der Freude.
Noch immer gebe es die Sehnsucht "nach dem starken Mann, die Verachtung für die liberale Demokratie westlicher Prägung und die Angst vor einer vielfältigen Gesellschaft. Haltung ist das nicht", sagte Bundespräsident Van der Bellen in seiner Rede.
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