"Notbetrieb"
Auch städtische Kindergärten streiken am 24. Oktober in Wien

- Am 24. Oktober bleiben private und öffentliche Kindergärten in Wien geschlossen, denn die Pädagoginnen und Pädagogen werden streiken.
- Foto: Gautam Arora / Unsplash
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Die privaten und städtischen Kindergärten werden am 24. Oktober streiken. Pädagoginnen und Pädagogen fordern mehr Geld als auch Personal. Die Gewerkschaft Younion hat einen "Notbetrieb" angekündigt.
WIEN. Einen Streik für 24. Oktober hatten die privaten Kindergärten, Horte und schulische Freizeitbetreuungen bereits im September angekündigt. Zunächst gibt es von 7 bis 15.30 Uhr eine Betriebsversammlung. Von 10 bis 14 Uhr ist eine öffentliche Kundgebung geplant. Die Einrichtungen bleiben deshalb geschlossen – Meinbezirk.at berichtete:
Der Protestaktion schließen sich nun auch die städtischen Kindergärten in Wien an. Doch sollen die öffentlichen Einrichtungen nicht komplett geschlossen sein. Ein "Notbetrieb" ist geplant.
Wie läuft der "Notbetrieb"?
Der Grund für den Streik ist die Forderung nach mehr Personal als auch mehr Geld. In einem Brief an die Eltern heißt es, dass Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zuletzt 4,5 Milliarden Euro für Elementarpädagogik bis 2030 angekündigt hätte. Allerdings fehle es an konkreten Angaben, unter welchen Vorgaben oder zu welchem Zweck die Länder das Geld abrufen können.
"Wir sind am Limit und wollen vom Bundesministerium endlich gehört werden", sagt Manfred Obermüller, höchster Gewerkschafter der Wiener Kindergärten gegenüber MeinBezirk.at und ergänzt: "Es geht dabei nicht nur um die Pädagoginnen und die Pädagogen, sondern auch um die Kinder". Deshalb bitte man die Eltern auch um Verständnis und Solidarität. "Wer andere Möglichkeiten hat, sollte sein Kind bitte nicht vorbeibringen", so der Gewerkschafter. Dabei weist er darauf hin, dass es Eltern vielerorts einen Anspruch auf Sonderurlaub haben oder sich auch einen Tag Zeitausgleich nehmen könnten.

- Grund für den Streik der Wiener Kindergärten ist die Forderung nach mehr Geld und mehr Personal. (Symbolbild)
- Foto: Adam Winger / Unsplash
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Potenziell sind rund 100.000 Kinder und ihre Familien von der Aktion am 24. Oktober betroffen. "Bei den öffentlichen Einrichtungen gibt die Verpflichtung, die Versorgung aufrechtzuerhalten", lässt die Gewerkschaft Younion wissen. Genau deshalb gibt es auch einen Notbetrieb.
"Wie genau dieser aussehen wird, wissen wir noch nicht. Das kommt auch darauf an wie viele Pädagoginnen und Pädagogen auf die Straßen gehen", sagt Obermüller gegenüber MeinBezirk.at. Allerdings würden sich die Eltern, die die Betreuung wirklich benötigen, diese auch für ihre Kinder erhalten. Wie genau der Betrieb an den einzelnen Standorten aussehen wird, sollen die Eltern in den kommenden Tagen über ein Informationsschreiben erfahren.
FPÖ, ÖVP und Grüne unterstützen Streik
Zum anstehenden Streik melden sich mehrere Fraktionen zu Wort. Etwa sagt Wiener FPÖ-Chef Dominik Nepp: „Die missliche Lage in den Wiener Kindergärten ist ein direktes Resultat der verfehlten Bildungspolitik des zuständigen Stadtrates Christoph Wiederkehr“. Die Wiener Freiheitlichen werden den Streik vollumfänglich unterstützen. "Es ist an der Zeit, dass die Stadtregierung die Bedürfnisse unserer Kindergärtnerinnen und Kindergärtner ernst nimmt und für adäquate Arbeitsbedingungen sorgt“, so Nepp.

- Die Wiener Kindergarten fordern mehr Personal und mehr Geld – und das sowohl für private als auch für öffentliche Einrichtungen. (Symbolbild)
- Foto: CDC / Unsplash
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Kritik üben auch die Bildungssprecher der Grünen, Julia Malle und Felix Stadler: „Wir Grüne Wien unterstützen den Streik der Pädagoginnen und Pädagogen und ihre erhobenen Forderungen vollinhaltlich und voller Überzeugung“. Der bevorstehende Streik führe einmal mehr vor Augen, wie dringend der Reformbedarf ist.
Ähnliche Worte kommen auch von ÖVP-Gemeinderat Harald Zierfuß: „Die Hilferufe aus den Kindergärten werden immer lauter – zum wiederholten Mal ziehen Wiens Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen auf die Straße - aber die Wiener Stadtregierung bleibt tatenlos“.
Laut Zierfuß seien die Hintergründe für den eklatanten Personalmangel längst klar: "Es sind die Rahmenbedingungen unter denen gerade Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen in unserer Stadt arbeiten müssen, die sie von ihrem Beruf fernhalten. Denn ausgebildete Pädagogen gäbe es genug, allerdings steigt nicht einmal ein Viertel auch tatsächlich in den Beruf ein".
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