Wiener Recycling-Projekt
Aus Klärschlamm wird wertvolle Ressource

Ein Wiener Projekt will nun mit einem Recycling-Projekt den Phosphor aus der Wiener Klärschlammasche zurückzugewinnen.  | Foto: Markus Spitzauer
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  • Ein Wiener Projekt will nun mit einem Recycling-Projekt den Phosphor aus der Wiener Klärschlammasche zurückzugewinnen.
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Die wertvolle Ressource Phosphor, die in Kläranlagen vorkommt, wird derzeit noch ungenutzt abgelagert. Ein Wiener Projekt will nun mit einem Recycling-Projekt den Phosphor aus der Wiener Klärschlammasche zurückzugewinnen. 

WIEN. Phosphor ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, Tiere und Menschen und ist daher ein Hauptbestandteil vieler Düngemittel. Über den Konsum von Nahrungsmitteln kommt Phosphor in die Kläranlag und gelangt in die Klärschlammasche, die derzeit noch ungenutzt abgelagert wird. 

Die MA 48 und die Wien Energie arbeiten nun daran, den im Wiener Klärschlamm vorhandenen Phosphor als Düngemittel zurückzugewinnen und den Stoffkreislauf damit zu schließen. „Phosphor gehört neben Stickstoff und Kalium zu den weltweit wichtigsten Düngemitteln und ist daher wesentlich für die Nahrungsmittelproduktion. Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, wie innovative Lösungen ausschauen, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft auch zum Klimaschutz beitragen“, so Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Phosphor wird derzeit noch ungenutzt abgelagert. | Foto: Markus Spitzauer
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Eigenproduktion statt Import

Österreichweit werden jährlich rund 12.500 Tonnen Phosphor als Mineraldünger in der Landwirtschaft ausgebracht. Rohphosphat, der Ausgangsstoff für Düngemittel, gibt es nur in wenigen Ländern, etwa in Marokko, Russland, China und Brasilien. Unsere Nahrungsmittelversorgung hängt also zu einem wesentlichen Teil von diesen Ländern ab. Expertinnen und Experten warnen aufgrund unsicherer Rahmenbedingungen bereits von einer möglichen Phosphor- und somit Düngemittelknappheit ­insbesondere für Europa. 

Dabei könnte eben ein großer Teil der Importmenge durch Phosphor-Recycling aus Klärschlamm ersetzt werden. In Österreichs Kläranlagen fallen jährlich etwa 7.800 Tonnen Phosphor an. Klärschlamm wird derzeit in Österreich nach der energetischen Verwertung in Form von Klärschlammasche deponiert und teilweise direkt auf die Felder aufgebracht. Dabei wird der Phosphor zwar genutzt, aber es werden auch die enthaltenen organischen Schadstoffe und Mikroplastik auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen verteilt. Bei der künftigen Wiener Lösung ist dies nicht der Fall.

In Österreichs Kläranlagen fallen jährlich etwa 7.800 Tonnen Phosphor an. | Foto: Markus Spitzauer
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Vom Abfall zur wertvollen Ressource

In Wien reinigt die ebswien Hauptkläranlage in Simmering rund um die Uhr die gesamten Abwässer der Wiener Bevölkerung. Nach der mechanischen Reinigung bleibt Klärschlamm als „Restprodukt“ über. Bei der Verbrennung des ausgefaulten Klärschlamms fallen jährlich 12.000 Tonnen Klärschlammasche an, die derzeit auf der Deponie Rautenweg im 22. Bezirk abgelagert werden. Darin sind 1.500 Tonnen Phosphor enthalten, welcher derzeit noch ungenützt deponiert wird.

In Wien reinigt die ebswien Hauptkläranlage in Simmering die gesamten Abwässer. | Foto: Markus Spitzauer
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Die MA 48 ist daher gemeinsam mit der Wien Energie und der Borealis Agrolinz Melamine GmbH eine Entwicklungspartnerschaft eingegangen, um Phosphor aus der Wiener Klärschlammasche zurückzugewinnen. „Die MA 48 ist für die Umsetzung von erfolgsversprechenden, innovativen Projekten bekannt. Wertvollen Phosphor aus der Klärschlammasche zu verwerten, ist einfach gescheit“, so Josef Thon, Chef der MA 48. 

Mit dem Start des Projekts 2018 wurde in Linz im vergangenen Jahr ein erfolgreicher Großversuch mit mehreren hundert Tonnen Klärschlammasche abgeschlossen. Voraussichtlich kann noch in diesem Jahr mit der Nutzung des aus Klärschlamm rückgewonnenen Phosphors in der Düngemittelproduktion begonnen werden.

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