Biodiversität in Wien
Der Donaulachs ist vom Aussterben bedroht

Ein Projekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) erzielte alarmierende Resultate: Der Huchen - auch als Donaulachs bekannt - ist vom Aussterben bedroht. | Foto: F. Steinmann
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  • Ein Projekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) erzielte alarmierende Resultate: Der Huchen - auch als Donaulachs bekannt - ist vom Aussterben bedroht.
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Ein Projekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) erzielte alarmierende Resultate: Der Huchen - auch als Donaulachs bekannt - ist vom Aussterben bedroht.

WIEN. In der Donau ist der Huchen heimisch. Noch nie gehört? Bei diesem Tier handelt es sich um den sogenannten Donaulachs. Er hat aber noch viel mehr Namen, wie etwa Rotfisch, Donauzalm, Danube salmon auf Englisch oder Huchon du Danube auf Französisch.

Auch als bekömmlicher Speisefisch ist der "Hucho Hucho" bekannt. Der Fisch kann über 170 Zentimeter lang werden und mehr als 50 Kilogramm auf die Waage bringen.

Ein Projekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) erzielte alarmierende Resultate: Der Huchen - auch als Donaulachs bekannt - ist vom Aussterben bedroht. | Foto: F. Steinmann
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Nun fand ein breit angelegtes Projekt der Universität für Bodenkultur (BOKU) jedoch heraus, dass diese Art unmittelbar vor dem Aussterben steht - im Donauraum und damit auch weltweit. Nur gezielte Maßnahmen können die Lachsfische demnach noch retten.

Populationen haben sich dramatisch reduziert

Früher lebte der Huchen in mehr als 250 Flüssen und auf über 7.400 km Flusslänge in Bayern und Österreich. "Heute finden wir hier Populationen nur noch in 0,7 Prozent des ursprünglichen Verbreitungsgebiets in sehr gutem Zustand”, erklärt Studienleiter Stefan Schmutz vom Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement an der Universität für Bodenkultur Wien. Auch weiter flussabwärts komme diese ausschließlich im Donaueinzugsgebiet beheimatete Art lediglich in Restbeständen vor.

Süß, aber für den Donaulachs eine Gefahr: Der Fischotter. | Foto:  NoName_13/Pixabay
  • Süß, aber für den Donaulachs eine Gefahr: Der Fischotter.
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Zu den Hauptursachen für den anhaltenden Rückgang der Huchenbestände zählen laut BOKU der Ausbau der Wasserkraft, Flussregulierungen, der Klimawandel sowie steigende Populationen von Fischfressern wie Fischottern und den Vogelarten Gänsesägern und Kormoranen.

Über 170-seitige Studie

Vor zwei Jahren beschloss Stefan Schmutz gemeinsam mit dem ehemaligen BOKU-Institutsleiter Mathias Jungwirth die Datenbanken sowie die verstreuten Informationen aus früheren Studien über den sukzessiven Rückgang des Huchens zusammenzuführen. “Wir stellten uns die Frage, was wir für eine derart bedrohte Fischart noch tun können”, erklärt Schmutz.

Aus der Idee eines zweiseitigen Folders wurde eine über 170-seitige Studie, an der sich zahlreiche wissenschaftliche und fachliche Institutionen beteiligten sowie Fischereivereine, Expertinnen und Experten auf regionaler Ebene. | Foto:  lil_foot_/Pixabay
  • Aus der Idee eines zweiseitigen Folders wurde eine über 170-seitige Studie, an der sich zahlreiche wissenschaftliche und fachliche Institutionen beteiligten sowie Fischereivereine, Expertinnen und Experten auf regionaler Ebene.
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Aus der Idee eines zweiseitigen Folders wurde eine über 170-seitige Studie, an der sich zahlreiche wissenschaftliche und fachliche Institutionen beteiligten sowie Fischereivereine, Expertinnen und Experten auf regionaler Ebene - aus Bayern und ganz Österreich.

Finanzierung ist problematisch

Finanzierung gab es dafür keine, da in Österreich eine zentrale Anlaufstelle für bedrohte Arten fehle. Auch der neugegründete Biodiversitätsfonds biete bislang keine passenden Möglichkeiten. ”Somit mussten wir alle Mitwirkenden einzeln überzeugen, sich an der Studie und damit hoffentlich an der Rettung des Huchens zu beteiligen", erinnert sich Schmutz.

Finanzierung gab es dafür keine, da in Österreich eine zentrale Anlaufstelle für bedrohte Arten fehle. Auch der neugegründete Biodiversitätsfonds biete bislang keine passenden Möglichkeiten. | Foto:  Josh Appel/Unsplash
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Dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist, steht außer Zweifel. Denn Hürden gibt es einige: die Problematik der Wasserkraft, Flussregulierungen, Fischräuber, die auf dem Vormarsch sind und die steigenden Temperaturen.

Einzigartig und schützenswert

Als Endglied der Nahrungspyramide stellt der Huchen einen idealen Indikator dar. Anders gesagt: Wenn es in einem Fluss wenige Fische gibt, leben dort auch wenige Huchen, was darauf hindeutet, dass das Ökosystem gestört ist. In der Paarungszeit wandert der Huchen - genauso wie Lachse - flussaufwärts, um geeignete Laichplätze aufzusuchen. Ob sie zum Geburtsort zurückkehren, ist derzeit im Detail noch nicht untersucht. Deshalb könnte es sein, dass der Huchen ausstirbt, bevor seine Ökologie zur Gänze erforscht werden konnte.

Schmutz meint dazu: “Für mich ist es frappierend, dass beispielsweise der Amazonas-Regenwald in den Medien regelmäßig mit dem Aufruf erscheint, die Biodiversität dort zu schützen, dabei sterben vor unserer Haustür Arten aus.” Diese Studie möchte darauf aufmerksam machen und gezielte Maßnahmen zum Schutz des Huchens in Gang setzen.

Mehr Infos zum BOKU-Projekt gibt es hier.

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