Projekt "Bauer to the People"
Der Weg der Lebensmittel vom Feld auf den Teller

Die beiden Autoren haben mit der BezirksZeitung über Fleischkonsum, fehlende Gesprächsbasis und teure Lebensmittel gesprochen. | Foto: Markus Spitzauer
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  • Die beiden Autoren haben mit der BezirksZeitung über Fleischkonsum, fehlende Gesprächsbasis und teure Lebensmittel gesprochen.
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Bianca Blasl und Willy Geiger stecken hinter dem Projekt "Bauer to the People". Sie  wollen damit die Menschen wieder ein Stück weit zusammenbringen.

WIEN. Bianca Blasl und Willy Geiger stellen mit ihrem Podcast, einem Buch und persönlichen Tafelrunden die Menschen vor, die uns mit Essen versorgen. Ihr Ziel: mehr gegenseitiges Verständnis.

Wie wollt ihr die Menschen wieder zusammenbringen?
BIANCA BLASL: Wenn Menschen ein Packerl Milch in der Hand haben, assoziieren sie dieses nicht mit der Kuh und schon gar nicht mit dem Bauern, der Molkerei und dem ganzen Weg, die diese Milch quasi wandert, bis sie im Packerl ist. All diese Menschen gilt es kennenzulernen. Wir fahren überall direkt hin, um mit ihnen zu reden und deren Perspektiven kennenzulernen.
WILLY GEIGER: Es gibt immer engere Blasen, in denen wir leben und arbeiten. Wir reden über die anderen, aber nicht mehr miteinander. Daher versuchen wir die Perspektiven ins Ohr der Menschen zu bringen. Du bist vielleicht nicht direkt am Bauernhof, aber mit unserem Podcast hast du das Gefühl, dass du mit am Tisch sitzt.

Willy, du bist gelernter Koch und Sozialökonom; Bianca, du bist gelernte Agrarökonomin – wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?
WILLY: Ich war am Bergbauernhof von Christian Bachler. Während ich so mit ihm plaudere, bin ich draufgekommen, dass ich nichts über die Landwirtschaft weiß. So ist die Idee von „Bauer to the People“ entstanden. Eines Tages kam Bianca vorbei und hat gemeint, sie findet das super, sie macht so was Ähnliches und sie ist jetzt mit dabei.

Bianca Blasl vor ihrem roten Blitz. | Foto: Bianca Blasl

BIANCA: Ich habe Landwirtschaft studiert und wollte immer auf Höfen in den unterschiedlichen Sparten mitarbeiten. Während Corona war es dann so weit: Ich war beim ersten Hof am Wolfgangsee. Es war spannend und herausfordernd und da dachte ich mir, ich könnte auch gleich darüber erzählen. So ist mein Instagram-Kanal "Melange in Gummistiefel" entstanden. Am zweiten Bauernhof – beim Christian Bachler – stand der Willy am Hof mit seinem Podcast-Equipment und bei dem einen oder anderen Bier...
WILLY: Hopfensmoothie, sag niemals Bier dazu!
BIANCA: Sorry, beim Hopfensmoothie haben wir geplaudert und sind draufgekommen, da gibt es durchaus Überschneidungen und naja, so hat es angefangen.

Welche Landwirtschaft hat euch besonders beeindruckt?

BIANCA: Ich war in Tirol bei Walter und Patricia Kofler, die haben Schafe und schlachten die auch selber. Walter hat sich anfangs sehr gewehrt, weil er dachte, dass das Mädel aus der Stadt das nicht durchdruckt. Aber dann durfte ich doch beim Schlachten dabei sein. Er hat mich in eine Ecke gestellt und mir erklärt, was er da tut und was passiert. Das war schon sehr einschneidend, weil es bei mir viel verändert hat.

Fleisch essen, oder nicht. "Das muss jeder für sich selbst entscheiden", meint Bianca Blasl. | Foto: Markus Spitzauer
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Isst du noch Fleisch?
BIANCA: Ja, aber immer weniger. Wir stellen uns die Frage auch im Buch. Darf ich ein Tier töten, um es zu essen? Eigentlich müsste man diese Frage mit Nein beantworten. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Keiner von uns muss ein moralischer Säulenheiliger sein. Aber wenn man ein bisschen ein Gespür dafür bekommt, wie ein Tier lebt und wie es stirbt, das prägt. Wenn Fleisch, dann weiß ich von wem es kommt und kenne die Geschichte dahinter.

Durch die Teuerung können sich viele regionale Produkte nicht mehr leisten. Wie seht ihr das?
WILLY: Oft hört man von Menschen: "Ja, ich kann mir das schon leisten und spare halt wo anders." Jedoch sind das jene, die auf nichts verzichten müssen, was sie aus der Gesellschaft rauskickt. Erlebe das mal und dann reden wir drüber, ob du auf regionale Produkte zurückgreifst, wenn du in der Situation bist.
BIANCA: In dem Moment, wo Lebensmittel teurer werden, werden die Leute unruhig, denn Essen ist ein Grundbedürfnis. Und natürlich greifen dann die meisten zu den billigeren Produkten aus dem Ausland.
WILLY: Unsere Aufgabe ist es nicht, jemanden zu verurteilen oder Veränderungen zu bewirken. Wir bieten Perspektiven, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann.

Bei ihren Tafelrunden bringen sie die unterschiedlichsten Menschen an einen Tisch. | Foto: Felice Drott
  • Bei ihren Tafelrunden bringen sie die unterschiedlichsten Menschen an einen Tisch.
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Podcasts, ein Buch, persönliche Treffen – wie geht es mit "Bauer to the People" weiter?
WILLY: Jetzt geht es um die Finanzierung. Wir möchten das, was wir tun, allen zur Verfügung stellen, sonst macht das Konzept von Bauer to the People keinen Sinn. Dabei muss unsere Unabhängigkeit und Neutralität gewahrt sein.
BIANCA: Und daher ist unser Modell Folgendes: Wir suchen Unterstützer, die maximal 5.000 Euro zahlen.
WILLY: Max5000 – klingt wie ein Milchroboter oder Username - man darf uns maximal 5.000 Euro geben, wurscht wer er ist.
BIANCA: Damit wollen wir uns so breit aufstellen, damit das Ganze auf einer vertrauenswürdigen Basis funktioniert.

Zum Buch "Bauer to the People"

Das Buch "Bauer to the People" ist im Braumüller Verlag erschienen. | Foto: Braumüller Verlag
  • Das Buch "Bauer to the People" ist im Braumüller Verlag erschienen.
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Die meisten Menschen stehen vor dem Supermarktregal und assoziieren das Schnitzel nicht mit dem Schwein, die Tomate nicht mit dem Boden und den Käse nicht mit der Kuh. Heute ist der Weg vom Feld bis auf den Teller weit und komplex geworden. In "Bauer to the People" stellen Bianca Blasl und Wilhelm Geiger die Menschen vor, die uns mit Essen versorgen. Eine literarische Reise hinter die Kulissen von Essen, Menschen und Landwirtschaft. Im Handel um 26,50 Euro erhältlich.

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