So geht Wien
Die Wiener Stadtwanderwege und grundlegende Bedürfnisse
Die Wiener Stadtwanderwege sind eine wahre Bereicherung für eine Millionenstadt. Aber was, wenn auf den langen Wegen weit und breit kein stilles Örtchen zu finden ist?
WIEN. "Get out of town!" - Sie können das gerne mit "Hinaus aus der Stadt!" übersetzen, aber auch mit "Echt jetzt?" und ich meine durchaus beides! Die Errichtung der Wiener Stadtwanderwege ist ein konstruktiver Beitrag zur Steigerung, Förderung oder Beibehaltung der Gesundheit der Wiener Bevölkerung. Ich kenne ich liebe die Stadtwanderwege (beinahe) alle.
Gerade aber in den Wander-Jahreszeiten ist es ein Gebot der Vernunft immer Trinkwasser im Rucksack mitzunehmen, denn selbst bei angenehmen Temperaturen schwitzt der Körper und möchte Flüssigkeit zugeführt bekommen. Jedoch: so viel kann Mann und Frau ja gar nicht schwitzen, dass die aufgenommene Flüssigkeit den Körper nicht auch wieder verlassen möchte.
Die Krux mit dem stillen Örtchen
Um jetzt wenig anschauliche Körperdarbietungen zu vermeiden – also im Stehen die Beine überkreuzen oder herumzeppeln und um den Körper nicht unnötig in Aufruhr zu versetzen – beginnt die Suche nach einem WC. Allerdings - nach meinen Beobachtungen - nicht immer erfolgreich.
Ich hoffe doch, dass die Wandersleut' in Wien die Stadt sauber halten und diesbezüglich nicht im Wildwuchs versinken: ihr Anstand möge belohnt werden – daher Wienwanderwege-WC-Ausstatter bitte übernehmen Sie! Und das vor allem beim neuen Stadtwanderweg 12.
Einmal rund um Wien
Der ist immerhin 23 Kilometer lang und überquert sogar die niederrösterreichische Grenze in Vösendorf, aber mit den WCs schauts schlecht aus. Ich habe über zehn Trinkbrunnen gezählt – das ist hervorragend – aber nur zwei Toiletten. Vielleicht habe ich mich verzählt und es mögen drei sein – auf jeden Fall zu wenig für einen so langen Weg, der fast ausschließlich durch Siedlungsgebiet und durch großes ebenes Gelände führt.
Der Weg selbst lässt einen sowieso schon entlang der Südautobahn eher unangenehme Bekanntschaft mit diversen aus den Autos geworfenen Dingen (Tschick, benutzet Windel, Taschentücher, Plastikverpackungen aller Art, tote Vögel etc.) machen, die man so nicht sehen möchte. Dazu der dezente Geruch des Diesels und die Geräuschkulisse, naja!
Zurück zum Guten: mir fehlen beim Rundumadum-Wanderweg nur mehr die letzten vier Etappen! 120 Kilometer rund um Wien – es war mir ein großes Vergnügen!
Weitere Infos zu den Wiener Stadtwanderwegen gibt es hier und hier.
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