Viennese Ladies
Eine echte Wiener Mischung
Die Viennese Ladies sind eine elfköpfige Musikgruppe. Männer gibt es nur im Publikum.
WIEN. "Aus Wien ist bei uns niemand, sondern unter anderem aus Amerika, England oder Bulgarien – eine richtige Wiener Mischung also. Aber alle von uns haben ihren Lebensmittelpunkt hier", erzählt die Währingerin Claudia K. Gangl, die bei den Viennese Ladies nicht nur den Bass spielt, sondern auch singt.
"Begonnen hat alles vor drei Jahren auf dem Festival Blues Spring im Penzinger Reigen, als ich gefragt wurde, ob ich eine Musiksession leiten möchte, die nur aus Frauen besteht. Daraus haben sich dann die Viennese Ladies entwickelt." Die multikulturelle Band besteht aus elf Musikerinnen. Jede hat als Sängerin oder auf ihrem Instrument nicht nur eine eigene erfolgreiche Musikkarriere, sondern auch eine eigene Community, in der sie bekannt ist.
"So haben wir elf verschiedene Publikumsgruppen für die Viennese Ladies auf einen Haufen geschmissen." Auf der Bühne stehen neben Gangl auch Betty Semper, Kim Cooper, Meena Cryle und Aminata Seydi als Sängerinnen, Katie Kern spielt Gitarre, Philippine Duchateau Klavier, Harpina Defant Mundharmonika, Maria Petrova Schlagzeug sowie Silke Gert und Felicia Pistorius Saxofon.
Musikerinnen aus aller Welt
Sängerin Betty Semper ist etwa in London aufgewachsen und hat ihre facettenreiche Stimme bereits internationalen Künstlern wie Gloria Gaynor, Eric Clapton, Chris de Burgh oder dem Wiener Musikprojekt Supermax geliehen. Aktuell ist sie auch Mitglied des "Dancing Stars"-Orchesters. Kim Cooper wiederum sang früher bei den Rounder Girls, während Schlagzeugerin Maria Petrova bei der Wiener Tschuschenkapelle aktiv ist.
Eine Wiener "Supergroup"
Sind die Viennese Ladies also so etwas wie eine "Supergroup"? "So könnte man es sagen", schmunzelt Gangl. Wie bei "Supergroups" üblich, ist auch die Ladies-Band inzwischen sehr erfolgreich: "2019 war ein tolles Jahr für uns, wir haben mit unserem Etta-James-Programm auf vielen Festivals gespielt, so etwa beim 50-jährigen Woodstock-Jubiläum."
Aber auch Eigenes steht auf dem Programm: "Jede von uns komponiert auch – unsere Sängerinnen genauso wie die Saxofonistin und die Schlagzeugerin. Darum erscheint im Herbst unsere eigene CD. Es ist wirklich ein Phänomen: Die Band bringt aus jeder von uns das Beste hervor", erklärt Gangl. Die elf Frauen genießen besonders die Live-Konzerte: "Unser Publikum weiß, welch riesigen Spaß uns die Musik macht. Das beginnt schon bei den Proben: Wenn nur Frauen mitmachen, entsteht eine ganz spezielle Energie, alles ist gleich sehr familiär und man tauscht sich auch schnell privat aus."
Vorbild für die Jugend
Die Viennese Ladies wollen auch Vorbild für den Nachwuchs sein, besonders für den weiblichen: "It’s a man’s world, das gilt auch in der Musik noch immer. Deshalb wollen wir die Mädchen dazu ermutigen, nicht nur Flöte oder Klavier zu lernen, sondern auch Schlagzeug oder Trompete."
Der nächste Auftritt der Viennese Ladies ist am 23. Jänner im Wiener Metropol. Mehr Infos und Karten: www.vienneseladies.com
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