Landwirtschaftskammer Österreich
"Einkaufen mit Köpfchen" macht Schule
Die Seminarbäuerinnen der Landwirtschaftskammer Österreich starten mit dem neuen Schulbildungsprojekt "Einkaufen mit Köpfchen".
WIEN. Ein gesunder und nachhaltiger Lebensstil wird im frühen Kindesalter geprägt und während der Jugendjahre verfestigt. Deshalb wendet sich das neue Schulbildungsprojekt "Einkaufen mit Köpfchen" der Seminarbäuerinnen ab dem Sommersemester 2023 an die 8- bis 15-Jährigen. Es soll den Schülerinnen und Schülern das notwendige Wissen mitgeben, damit sie verantwortungsvolle Konsumenten von morgen werden.
„Ich freue mich, dass das erste Bildungsprojekt der Seminarbäuerinnen heute bei uns in einer unserer reformpädagogischen Mehrstufenklassen startet“, erklärt Marcella Feichtinger, Direktorin der Sprachheilschule an der GTVS 3. Die Kinder der Klasse sind zwischen sechs und elf Jahre alt und erfahren von Seminarbäuerin Christina Scharinger, die im Weinviertler Ort Platt einen Bio-Betrieb mit ihrem Mann betreibt, in mehreren Unterrichtseinheiten nicht nur wie man bewusst einkauft, um weniger wegzuwerfen, sondern auch woher unsere Lebensmittel stammen und was das mit unserem Leben zu tun hat.
Kinder als Lebensmitteldetektive
Dabei gibt es neben viel spannender „Theorie“ auch eine Blindverkostung von Erdbeerjoghurt, bei der die Kinder alle Sinne einsetzen sollen, um Farbe, Konsistenz, oder den Fruchtanteil zu sehen und zu schmecken. Bei der Auflösung werden die unterschiedlichen Packungen, Logos und Gütesiegel unter die Lupe genommen, festgestellt, ob es sich um ein heimisches, ein biologisch produziertes oder ein importiertes Lebensmittel handelt „Es ist wichtig, zu wissen, was diese Zeichen bedeuten und was dahinter steckt. Dann weiß man auch, worauf man beim Einkaufen vertrauen kann“, so Scharinger. „Es ist erstaunlich, wie gut sich manche Kinder bereits damit auskennen“, lobt sie ihre kleinen Seminarteilnehmer.
Wo kommt unser Essen her?
Nach dem Seminar bekommen die Mädchen und Buben eine kindgerechte Broschüre, damit sie das Gelernte mit nach Hause nehmen und damit die Informationen in ihre Familien tragen können. „Nachhaltiges Konsumverhalten ist ein Bildungsprozess. Heranwachsende lernen Eigenverantwortung für ihr Essverhalten zu übernehmen und damit wichtige Entscheidungen für ihre eigene Gesundheit zu treffen. Außerdem werden ihnen die Zusammenhänge zwischen der Entscheidung für ein bestimmtes Lebensmittel und die Auswirkungen auf Umwelt- und Klimaschutz sowie die Versorgungssicherheit aufgezeigt“, erklärt Irene Neumann-Hartberger, Bundesbäuerin und Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich.
Vom Bauernhof ins Supermarktregal
Denn jeder Griff ins Supermarktregal habe gleichzeitig auch ökologische und ökonomische Folgen. „Werden mehr heimische Lebensmittel gekauft, bleiben Österreichs Bauernhöfe und viele Arbeitsplätze erhalten. Somit bleibt die Wertschöpfung in der Region und unser Lebensmittelbedarf gesichert. Das ist ein Kreislauf, der auch für Kinder verständlich ist und ihnen die Bedeutung der Versorgungssicherheit, von der überall die Rede ist, erklärt", so Neumann-Hartberger.
Von der ersten Unterrichtseinheit in der GTVS 3 hat sich auch Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) persönlich ein Bild gemacht. Denn Kindern und Jugendlichen das Wissen mitzugeben, das sie für ihr späteres Leben brauchen, ist Aufgabe der Schule. „Ich freue mich daher sehr über die Initiative der Seminarbäuerinnen. Wissen über Lebensmittel bereits in jungen Jahren zu erlangen, hilft, bewusste Entscheidungen in Hinblick auf die eigene Gesundheit, das Kaufverhalten und Nachhaltigkeit zu treffen. Neugierig zu sein und Neues auszuprobieren ist etwas Großartiges und die Workshops und Exkursionen laden dazu ein, zu wissen, wo das herkommt, was wir jeden Tag essen", sagt Bildungsdirektor Heinrich Himmer. „Es ist mir ein Anliegen, dass dabei viele Schulen mitmachen.“
Wer Interesse am Schulbildungsprojekt "Einkaufen mit Köpfchen" hat, kann mit den Seminarbäuerinnen auf www.seminar-baeuerinnen.at über die Österreich-Karte Kontakt aufnehmen.
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