Garteln beim Grab
Friedhöfe Wien erweitern Urban-Gardening Angebot
Seit Frühling 2023 darf man Gemüse auf dem Wiener Zentralfriedhof und dem Friedhof Südwest anbauen. Die Nachfrage für die Grab-Beete war so groß, dass das Angebot nun erweitert wird. Auch in Floridsdorf heißt es bald: Garteln beim Grab.
WIEN/FLORIDSDORF. Durch die Kooperation zwischen den Friedhöfen Wien und den „Ackerhelden“ gibt es seit Anfang 2023 die Möglichkeit, Gemüse auf den Friedhöfen anzupflanzen und zu ernten. Nach der positiven Bilanz dieses Jahres soll Urban-Gardening auch am Friedhof Stammersdorf-Zentral im 21. Bezirk möglich werden.
Das Konzept Urban-Gardening ist die meist kleinräumige, gärtnerische Nutzung von Flächen innerhalb von Städten. Besonders beliebt ist das Konzept in Großstädten, in denen viele Menschen keine, eigenen Garten besitzen. In Wien gibt es für Hobby-Gartelnde schon etliche Angebote, wie am Donaukanal oder vor dem Gasometer.
Die Möglichkeit, kleine Gemüsebeete auf den Wiener Friedhöfen zu bewirtschaften, kommt bei den Kundinnen und Kunden der Friedhöfe gut an. Rund 70 Prozent haben ihr Gemüsebeet auch für 2024 wieder gebucht. Die Beete der Wiener Friedhöfe sind jeweils 24 Quadratmeter groß und wurden inklusive acht Gemüsekulturen Anfang Mai übergeben. Das Unternehmen „Ackerhelden“ stellt den Hobbygärtnerinnen und Gärtnern Gartenwerkzeug zur Verfügung und unterstützt diese auch bei Fragen oder Problemen.
Garteln als Hobby und Trauerarbeit
Ein Gemüsebeet kann nur von Menschen gemietet werden, die aktuell ein Grab auf einem der 46 Friedhöfe der Friedhöfe Wien GmbH besitzen. Die Buchung erfolgt über das Kundenportal „Digitales Grab“. Für 149 Euro kann man ein so Gemüsebeet, inklusive aller Leistungen, für ein Jahr bewirtschaften.
Genützt wird das Angebot der Wiener Friedhöfe aus unterschiedlichen Gründen. Ob als Hobby, Möglichkeit der Selbstversorgung oder als Trauerarbeit, durch das Projekt bringe man unterschiedliche Generationen zusammen und fördere den nachbarschaftlichen Austausch.
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