Greenpeace-Ranking: Wien ist die Landeshauptstadt mit dem umweltfreundlichsten Verkehr
Wien erreicht in punkto umweltfreundliche Mobilität die Note "gut". Sieben Kritieren von Luftqualität über Fußgängerfreundlichkeit bis zur Parkraumbewirtschaftung wurden verglichen.
WIEN. Die Bestnote konnte keine der österreichischen Landeshauptstädte beim Verkehrsranking einheimsen. Am besten schneidet aber die Bundeshauptstadt ab. Die Umweltorganisation Greenpeace hat sieben Kriterien verglichen, anhand derer man messen kann, wie klimafreundlich die Mobilität in den verschiedenen Städten aufgesetzt ist. Verkehr ist in der Diskussion darum, wie globale Erwärmung hintan gehalten werden kann, ein wichtiger Punkt, weil er etwa ein Drittel der österreichischen Treibhausemmissionen ausmacht und sein Anteil zunimmt.
Sieben Kriterien wurden für die Bewertung herangezogen: Verkehrsmittelwahl, Luftqualität, Radverkehr, öffentlicher Verkehr, Parkraumbewirtschaftung, Fußgängerfreundlichkeit und Alternativer Individualverekehr. In der Gesamtwertung liegt Wien auf Platz 1, allerdings nur mit der Note "Gut". Ein "Sehr gut" wurde nicht vergeben. Am schlechtesten sieht es laut Greenpeace in Graz aus: Die steirische Landeshauptstadt ist mit der Note "Ausreichend" auf dem letzten Platz.
Gleich in der ersten Kategorie, bei der Verkehrsmittelwahl, zeigt sich wie groß der Unterschied zwischen Österreichs Städten ist: Während in Wien 73 Prozent der Wege zu Fuß, mit dem Rad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden, sind es in Eisenstadt nur 30, in Klagenfurt nur 34 Prozent. Der Anteil des Autoverkehrs ist dort entsprechend höher und liegt bei rund zwei Drittel.
Geht es um die Luftqualität, schneidet Wien weniger gut ab: Für dieses Kriterium wurden die Stickstoffdioxid- und die Feinstaub-Belastung in den Städten verglichen sowie, ob diese sinken oder steigen. Die Stickstoffdioxidbelastung, die vor allem durch Verbrennungsmotoren verursacht wird, ist in Wien am höchsten (und in allen Landeshauptstädten steigend). Mit Feinstaub, der durch Dieselmotoren und Abrieb entsteht, ist Wien durchschnittlich belastet. Gemeinsam mit Salzburg liegt Wien insgesamt auf dem vierten Platz und bekommt die Note "Befriedigend". Auf dem letzten Platz liegt Graz - die Stadt hat ja aufgrund ihrer geographischen Lage besonders mit der Luftgüte zu kämpfen.
Beim Punkt Radverkehr wurde verglichen, wie hoch der Anteil des Radnetz am gesamten Straßennetz ist. Wien liegt hier mit 48 Prozent vorne, es folgen Bregenz mit 45 und Salzburg mit 40 Prozent. Abgeschlagen ist Innsbruck mit 14 Prozent. Außerdem wurde die Anzahl der verunfallten Radfahrer herangezogen. Hier kommt Wien auf die zweitwenigsten Unfäll und liegt insgesamt in dieser Kategorie wieder auf Platz 1.
Platz 1 gibt es wenig überraschend auch beim öffentlichen Verkehr. Sowohl was die zeitliche Ausdehnung als auch was die räumliche Abdeckung (Annäherung durch den Faktor Linien pro 1000 Einwohner) betrifft, liegt Wien vorne. Auch den Punkt Parkraumbewirtschaftung kann Wien für sich entscheiden - hier geht es darum, wie viele Parkplätze kostenpflichtig sind und wie teuer Parken im Vergleich zu einem Öffiticket ist.
Die Fußgängerfreundlichkeit ergibt sich aus der Größe der Fußgängerzonen, dem Anteil der Tempo-30-Zonen und den verunfallten Fußgängern. Salzburg und Bregenz belegen hier die vordern Plätze, für Wien reicht es nur für ein "Befriedigend". In der Kategorie Alternativer Individualverkehr, in dem Carsharing und E-Autos gemessen weden, reichtes für Wien wieder für Platz 1, allerdings auch nur mit der Note Befriedigend.
Das Ranking kann man hier nachlesen.
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