Photovoltaikanlage
Happel-Stadion wird ab 2024 zum Energiekraftwerk
Ab 2024 wird auf dem Dach des Ernst-Happel-Stadions eine Photovoltaikanlage errichtet. Damit werde das Stadion faktisch zu einem Kraftwerk.
WIEN/DONAUSTADT. Manchmal, wenn die Schlussphase der Partie läuft, gehen im altehrwürdigen Ernst-Happel-Stadion bei so manchem Kicker die Batterien aus. Dagegen kann die Stadt Wien nichts machen, wohl aber für die Energieversorgung des Stadions. Und die wird auf neue Beine gestellt.
Ab 2024 wird nämlich auf dem Dach eine Photovoltaikanlage errichtet, mit der der Stromverbrauch des Stadions ganzjährig abgedeckt werden kann. Das Happel-Oval wird dadurch zum ersten energieautarken Stadion Europas. Geprüft wird aktuell auch die Möglichkeit einer zusätzlichen mobilen Überdachung.
Wird zum Kraftwerk
Dabei kommen auch die Nutzerinnen und Nutzer zu Wort, denn sie sollen zu möglichen weiteren Investitionen befragt werden. Als Grundlage für weitere Investitionen wurde von Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im Frühjahr 2023 eine eingehende Substanzanalyse beauftragt. Laut Zwischenergebnis können das denkmalgeschützte Dach und die Konstruktion bis zum Fundament zumindest bis Mitte der 2060er Jahre genutzt werden.
„Die bautechnische Analyse der restlichen Gebäudeteile schreitet gut voran und wird rund um den Jahreswechsel vorliegen. Wir können daher die erste Etappe starten und machen das Happel-Stadion faktisch zu einem Kraftwerk, das seinen kompletten Strombedarf selbstständig erzeugt“, erklärte Hacker.
NEOS Wien-Sportsprecher Markus Ornig ergänzt: „Weitere Investitionen werden Schritt für Schritt mit allen Stadionnutzer:innen erarbeitet, und wir freuen uns auf viele Ideen, um das Happel Stadion Stück für Stück zu modernisieren.“
Mobile Lösung denkbar
Die geplante PV-Anlage im Happel-Stadion wird eine der größten Aufdachanlagen Wiens. „Wir werden damit einen Jahresertrag von 4.377 MWh erzielen – um ca. 800 MWh mehr als die derzeit benötigte Energiemenge im Stadion. Die überschüssige Energie wird nebenan im Stadionbad verwendet“, sagte Sandra Hofmann, Geschäftsführerin der Wiener Sportstätten Betriebsgesellschaft.
Heizung und Warmwasser werden aus Erdsonden und Erdkollektoren sowie aus dem Grundwasser gespeist. Zu den Plänen, das Dach zu schließen, sagte Hofmann, das sei etwa im Zuge einer mobilen Lösung denkbar. Mit dem Bundesdenkmalamt sei man dazu „in sehr konstruktiven Gesprächen.“
Durch die Baumaßnahmen für die neue Energiegewinnung bietet sich zudem die Möglichkeit, die Plätze am Trainingsgelände in Richtung Stadion zu erweitern. Aktuell verfügt kein Platz über die internationalen Maße von 105 x 68 Metern, künftig werden sechs Plätze dieser Größe zur Verfügung stehen. Begleitend werden am Trainingsgelände neue LED-Flutlichtanlagen errichtet und die Lichtstärke auf 250 Lux angehoben.
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