Wiener Impfplan
Impfstoff bleibt auch im April ein rares Gut
"Wir sind bei den Impfungen weit hinter den Planungen", erklärte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker heute im Rahmen einer Pressekonferenz.
WIEN. "Die Stadt kann nur so viele Impfdosen an die Menschen verimpfen, wie wir vom Bund bekommen", erklärte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), "wir bekommen zwar gemäß unseres Bevölkerungsanteils 21,5 Prozent des Österreich-Kontingents, allerdings treffen die österreichweiten Lieferungen nur spärlich ein. Darum sind wir bei den Impfungen auch weit hinter den Planungen." Konkret bekamen bis inklusive 30. März 245.161 Personen ihre Erstimpfung, also den Erststich. 84.314 Menschen erhielten auch schon ihren Zweitstich. Bis Ende April sollen 470.000 Menschen in Wien ihre Erstimpfung erhalten haben, 191.000 sollen auch schon ihre Zweitimpfung bekommen haben.
"61 Prozent der über 90-Jährigen und 62 Prozent der 80 bis 89-Jährigen haben bis jetzt zumindest eine Teilimpfung erhalten", so Hacker. Im April wird der Fokus weiter auf der älteren Generation und den Hochrisikogruppen liegen. "726.706 Menschen haben sich in Wien bereits für eine Covid-Impfung vorgemerkt und damit ihre Bereitschaft erklärt", sagte Hacker - doch die tatsächlichen Impfzahlen werden auch in den nächsten Wochen nur langsam ansteigen:
Impfdosen treffen nur langsam ein
Im April sind 295.000 Impfdosen für die Stadt vorgesehen - im Vergleich zu März sind das nur rund 35.000 mehr, die geliefert werden sollen. Erst für Mai und Juni sind 670.000 Dosen angekündigt, hauptsächlich von BioNTech/Pfizer. "Daher bauen wir aktuell die Zahl unserer Impfstraßen nur langsam aus, weil es bei nur wenig verfügbaren Impfdosen keinen Sinn hat", so der Gesundheitsstadtrat. Das bestehende Impfzentrum im Austria-Center ist aktuell aktiv, jenes in der Messe Wien aus ebendiesen Gründen allerdings nicht - genauso wie die insgesamt sieben kleineren Impfzentren in den Bezirken.
Michael Binder vom Gesundheitsverbund bestätigte, dass "die verfügbare Menge der Impfstoffe größer sein könnte." Die Durchimpfungsrate in den Altenheimen sowie bei Behinderten sei aber sehr hoch, erklärte Binder.
Hacker befürwortet Sputnik-Einsatz
Peter Hacker wies auf den russischen Sputnik-Impfstoff hin: "Alle meine Experten halten sehr viel von Sputnik, daher befürworte ich seinen Einsatz in Wien." Aktuell sei der Sputnik-Impfstoff bei der EU-Gesundheitsbehörde zur Zulassung eingereicht, es gäbe aber auch die Möglichkeit einer nationalen Zulassung: "Wir schauen, dass wir den Sputnik-Impfstoff bekommen."
Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte heute erklärt, dass man sich "auf den letzten Metern" der Sputnik-Beschaffung" befinde und eine Bestellung bereits nächste Woche erfolgen könne. Bei einer Bestellung kämen im April 300.000 Dosen, im Mai 500.000 und Anfang Juni 200.000. Eine Kaufentscheidung sei allerdings noch nicht getroffen worden.
Vormerken für die Impfung
726.706 Menschen sind in Wien bereits für ihre Covid-Impfung vorgemerkt: "Gerade Ältere haben aber oft Probleme mit dem Internetzugang. Deshalb sollten Jüngere, die schon vergemerkt sind, ihre älteren Verwandten und Bekannten über ihren Account ebenfalls vormerken", rief Hacker auf. Die Vormerkung läuft wienweit online über das Impfservice.
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