Samariterbund Wien
Initiative "Suppentopf" feiert ersten Geburtstag
Vor einem Jahr startete der Samariterbund Wien mit dem "Suppentopf" eine Initiative, bei der man gemeinsam gesunde, ausgewogene Mahlzeiten für armutsbetroffene Menschen kocht und ausgibt. Beeindruckend: bis dato wurden 20.000 Portionen an den Mann/die Frau gebracht.
WIEN. Das Samariterbund Wien-Projekt "Suppentopf" feiert seinen ersten Geburtstag. Im November 2022 gestartet, kochen freiwillige Helferinnen und Helfer aber auch Firmen warme Mahlzeiten, die dann an armutsbetroffene Menschen ausgegeben werden. Doch nicht nur das erste Jubiläum ist ein Meilenstein, mittlerweile wurden bereits 20.000 warme Mahlzeiten zubereitet und verteilt.
Die Errungenschaft ist aber nicht nur ein Grund zur Freude. Mehr Mahlzeiten verteilen bedeutet auch, dass mehr Menschen auf diese angewiesen sind. Besonders in den vergangenen zwei Jahren ist die Lage für die Menschen, die sonst bereits am Existenzminimum leben, noch prekärer geworden.
"Armutsspirale dreht sich immer dramatischer"
"Das spüren Menschen mit geringem Haushaltseinkommen zuerst und am stärksten. Denn bei ihnen machen die gestiegenen Ausgaben für Wohnen, Energie und Nahrungsmittel natürlich einen höheren Anteil am verfügbaren Budget aus", erklärt Oliver Löhlein, Geschäftsführer Samariterbund Wien. „Das bedeutet aber auch, dass die spezifische Inflationsrate eklatant höher ist, als die durchschnittliche. Diese Menschen haben keinen finanziellen Spielraum und auch kein Erspartes, auf das sie zurückgreifen könnten."
Doch nicht nur bei der Suppentopf-Ausgabe spürt man die Auswirkungen. Bereits im Vorjahr war der Ansturm in den fünf Sozialmärkten des Samariterbund Wiens enorm, nämlich um 40 Prozent höher als noch im Jahr davor. Sozialberaterin Enikö Nyàguly, die in den Sozialmärkten des Samariterbund Wiens über Unterstützungsmöglichkeiten informiert, erlebt hautnah, dass "die Armutsspirale sich immer dramatischer entwickelt." Das Resümee nach einem Jahr zeigt den dringenden Bedarf an Unterstützung für Menschen in Armut.
So sieht das Suppentopf-Konzept aus: Freiwillige Helferinnen und Helfer – eingeladen sind alle, egal ob mit Freunden, Familie oder Kolleg:innen – kochen gemeinsam mit Koch Tobias Aistleitner in einer vollausgestatteten Küche in der Brigittenau. Einmal vormittags kochen bedeutet eine Portion für rund 300 Personen. Im Anschluss werden die warmen Mahlzeiten gemeinsam in einem der fünf Sozialmärkte des Samariterbund Wiens ausgegeben.
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