Ostersonntag
Kardinal Schönborn lud zur Heiligen Messe im Stephansdom
Bei der Heiligen Messe am Ostersonntag, betete Kardinal Schönborn für die Menschen in der Ukraine ebenso wie für diejenigen, die sich in Notsituationen befinden oder heute getauft werden.
WIEN. Am Ostersonntag, 9. April lud Kardinal Christoph Schönborn alle Menschen zur Heiligen Messen im Wiener Stephansdom ein. So konnte man persönlich an der traditionellen Veranstaltung teilnehmen oder diese via Livestream von zuhause verfolgen.
"Wir wissen, dass Christus von den Toten auferstanden ist. Ist Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündung leer, leer auch euer Glaube", richtete Schönborn seine Worte an die Menge. Er frage weiter: "Aber Schwestern und Brüder, ich frage euch, ganz ehrlich und nüchtern, was würde sich ändern an unserem Leben, wenn er nicht auferstanden wäre und und sein Grab in Jerusalem bekannt wäre wie die vielen anderen Gräber. Was würde sich an meinem eigenen Leben ändern?"
Was bedeutete die Auferstehung?
Im Zuge seiner Rede beantworte er seine eigene hypothetische Frage damit, dass sich das Leben von den Aposteln und Maria Magdalena dadurch verbessert hätte. Denn sie müssten nicht mehr mit dem Schmerz von Jesus' Tod leben. "Alles hat sich für die Apostel verändert. Sie waren ängstlich verschlossen hinter den Türen, weil sie Angst haben, dass sie das gleiche Schicksal ereilt wie Jesus, dass sie festgenommen und gekreuzigt werden", führt Schönborn fort. "Sie gehen hinaus, sie trauen sich vom dem zu erzählen, was sie erlebt haben." Das habe schlussendlich zur Verbreitung des Christentums geführt.
"Gut und schön Brüder und Schwester, aber seither sind 2.000 Jahre vergangen. Wer von uns kann sagen, ich habe den Herren gesehen?", betont Schönborn, der von sich selbst sagt, diese Erfahrung nicht gemacht zu haben. Aber welche Erfahrung viele der Anwesenden gemein hätten: "Man kann Jesu nicht festmachen, nicht dingfest machen, wir besitzen ihn nicht. Aber wir können vielleicht sagen, ich gehöre zu ihm."
Gebet für die Ukraine
Deswegen, so Schönborn, sei man heute hier und feiere seine Auferstehung. Zwischen den vielen Hymnen die gesungen und die Bibelpassagen, die im Laufe der mehr als einstündigen Messe rezitiert wurden, betete man auch immer wieder, unter anderem "für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die an diesem Osterfest das Sakrament der Taufe empfangen, die damit hineingenommen werden, in die Lebensgemeinschaft des dreifaltigen Gottes."
Aber auch "für die Verantwortlichen in der Politik und in der Gesellschaft, die sich dafür einsetzten, dass das menschliche Leben in all seinen Phasen besonderen Schutz erfährt, so dass die Würde jedes einzelnen gewahrt bleibt. Für alle Menschen, die heute nach allem, aber nicht nach Jubel zumute ist, die mit einer Krankheit kämpfen, in Not geraten sind oder um einen lieben Menschen trauern."
Zum Abschluss richtete Schönborn seine Ansprache und sein Gebet an die Menschen in der Ukraine, die derzeit unter dem Krieg leiden sowie an die Menschen in Russland, die öffentlich nicht sagen dürften, dass sie leiden.
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