Viel Arbeit – wenig Bewegung
Lipizzaner bekommen zu wenig Auslauf
Der Rechnungshof hat die Haltungsbedingungen der Lipizzaner in der Spanischen Hofreitschule kritisiert. Die Hengste bekommen in der Wiener Innenstadt offenbar nicht genügend Bewegung und werden bei Vorführungen überlastet.
WIEN/INNERE STADT. In einem Bericht kritisiert der Rechnungshof die Haltungsbedingungen der prestigeträchtigen Lipizzaner-Hengste in der Spanischen Hofreitschule in der Wiener Innenstadt. So hätten die Pferde keine ausreichenden Bewegungsmöglichkeiten.
Für die Prüferinnen und Prüfer sei "nicht ersichtlich" gewesen, ob die in der Stallburg untergebrachten Lipizzaner "zumindest einmal täglich, entweder im Rahmen des Trainings oder in der Schrittmaschine, bewegt wurden", so der Rechnungshof.
Kritisiert wird außerdem, dass sich die finanziellen Probleme der Hofreitschule offenbar auf die Pferde auswirkt. So würden die Pferde aufgrund des wirtschaftlichen Drucks zu häufig für Vorführungen eingesetzt werden, was sich negativ auf ihre Gesundheit auswirke. Außerdem seien auch Hengste eingesetzt worden, deren körperliche Konstitution dies nicht zugelassen hätte.
Die Geschäftsführerin der Spanischen Hofreitschule Sonja Klima hat auf die Kritik reagiert und gegenüber "Wien Heute" gesagt: "Das stimmt gar nicht. Sie kommen zweimal täglich in die Schrittmaschine (...), es wird ausgeritten und die Pferde werden wirklich täglich bewegt".
Der Rechnungshof empfiehlt, die Haltungsbedingungen der Lipizzaner in der Spanischen Hofreitschule zu verbessern. Ein Problem, auf das der Rechnungshofbericht aufmerksam macht, sind dabei jedoch die finanziellen Schwierigkeiten der Hofreitschule. Schon seit 2001 kämpfe die Gesellschaft öffentlichen Rechts, die sich zu hundert Prozent im Eigentum der Republik Österreich befindet, mit massiven finanziellen Problemen.
Seit 2009 gewährt das Landwirtschaftsministerium der Spanischen Hofreitschule deshalb eine Zuchtförderung, die einen unverzichtbaren Anteil der Einnahmen ausmacht. Dieser Zuschuss werde jedoch immer nur für ein Jahr gewährt und das lasse keine mittelfristige Planung zu, so der Rechnungshof in einer Aussendung. Es werde empfohlen, diese Zuschüsse für mehrere Jahre zu regeln.
Es ist zu hoffen, dass eine gesicherte Finanzierung die Lebensbedingungen der hart arbeitenden, weltberühmten Pferde verbessert.
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