Verbotsgesetz
Nazirapper „Mr. Bond“ wegen Verhetzung in Wien angezeigt
Mehrfach soll Nazirapper „Mr. Bond“ gegen das Verbotsgesetz verstoßen haben. Jetzt steht der Rechtsradikale in Wien vor Gericht. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft wegen Volksverhetzung.
WIEN. Unerkannt verbreitete der 36-jährige Rapper seine Neonazi-Songs über mehrere Jahre hinweg von Paternion (Kärnten) aus. In den meist englischsprachigen Liedern machte er Pop-, Punk- und HipHop-Klassiker kurzerhand zu rassistischen Hasstiraden. Damit wurde er zur internationalen Galionsfigur der rechtsradikalen Szene.
Die Staatsanwaltschaft Wien leitete Ermittlungen wegen Verhetzung sowie Herstellung und Verbreitung von NS-Gedankengut ein. Am 20. Jänner folgte die Hausdurchsuchung in Kärnten. Diese wurde vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung" (LVT), dem Landeskriminalamt und der Polizei durchgeführt.
Verbreitung von NS-Gedankengut
Bei der Hausdurchsuchung entdeckte man mehrere Gegenstände mit NS-Gedankengut – darunter eine Reichskriegsfahne, NS-Devotionalien und Liedtexte. Auch Waffen, Datenträger und ein Mischpult wurden sichergestellt.
Es folgte die Festnahme von „Mr. Bond“, er wurde in die Justizanstalt Klagenfurt überstellt. Ermittlungen nach dem Verbotsgesetz (Herstellung und Verbreitung von NS-Gedankengut) und Verhetzung stellt die Staatsanwaltschaft Wien an. Dem Nazirapper drohen 20 Jahre Haft wegen Volksverhetzung.
Musik von 50 Cent und Jay-Z geklaut
Die Staatsanwaltschaft Wien wirft dem Rapper auch vor, unter dem Pseudonym „Mr. Bond“ seit mindestens sechs Jahren mehrere Lieder im Internet und auf CDs veröffentlicht zu haben. Dabei habe er die Beats anderer Interpreten – wie 50 Cent, Jay-Z oder dem Wu-Tang Clan – verwendet. Deshalb drohen zusätzliche Strafen wegen Urheberrechtsverletzungen.
Die Lieder von „Mr. Bonds“, welche den Nationalsozialismus verherrlichen, sind in der rechtsextremen Szene – vor allem international –sehr beliebt. Denn es spielen Musik und Konzerte heutzutage eine große Rolle in der Neonazi-Szene, insbesondere bei der Rekrutierung von Jugendlichen. Mit dem Verbotsgesetz sind in Österreich die Verbreitung nationalsozialistischer Inhalte und die Wiederbetätigung verboten und strafbar.
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