Nach Angriffen
Rund 50 Obdachlose verbrachten die Nacht im Obdach Josi
Nachdem sich in den vergangenen Wochen die Meldungen über Attacken auf obdachlose Menschen gehäuft hatten, öffnete das FSW am Samstagabend erstmals die Türen seines Tageszentrums Obdach Josi auch über Nacht. Rund 50 Personen machten von diesem Angebot gebrauch.
WIEN/JOSEFSTADT. Für die Wohnungslosenhilfe handle es sich um eine "noch nie dagewesene Situation, Tageszentren auch nachts öffnen zu müssen", erklärte Barbara Trsek, Bereichsleitung des FSW Obdach, am Samstagvormittag - MeinBezirk.at berichtete, siehe unten. Es sei aber "eine Selbstverständlichkeit", dieses Angebot in der derzeitigen Situation bereitzustellen.
Rund 50 Personen suchten Schutz und Ruhe
Am Sonntag zog Trsek nach der ersten Nachtöffnung des Tageszentrums Obdach Josi Bilanz:
"Insgesamt haben rund 50 Personen das Angebot des Schutzraumes in der ersten Nacht angenommen. Im Durchschnitt haben sich 20 Personen gleichzeitig im Tageszentrum aufgehalten. Obdachlose Menschen haben Schutz und Ruhe gefunden, die Stimmung unter den Besucherinnen und Besuchern war entspannt. Viele von ihnen haben sich bei uns für das Angebot bedankt."
In der Nacht bietet das Tageszentrum den Besucherinnen und Besuchern neben dem Aufenthalt auch eine Verpflegung mit Suppe, Brot, Aufstriche, Getränke und Obst. Um dies bewerkstelligen zu können, waren in der letzten Nacht neben Trsek selbst auch insgesamt drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von 21:00 bis 6:00 Uhr im Einsatz. Wie die Bereichsleiterin anmerkte, haben sich ihre Kolleginnen und Kollegen innerhalb weniger Stunden für die Nachtdienste gemeldet.
Weitere Sofortmaßnahmen werden geprüft
Auch Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW, bemerkte, dass "die temporäre Erweiterung des Angebotes" in der ersten Nacht gut angekommen worden ist. Die FSW beobachte die weiteren Entwicklungen sehr genau, wobei gemeinsam mit Partnerorganisationen geprüft werde, ob weitere Sofortmaßnahmen benötigt werden. "Dabei sind wir auch im engen Austausch mit der Landespolizei Wien", so Hollendohner abschließend.
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