Coronavirus
So werden in Wien Masken getestet
Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen hat in der Arltgasse in Ottakring eine Prüfstelle für Atemschutzmasken eingerichtet.
WIEN. Durchlass, Passform und Temperaturtests: Robert Edelmaier, Vizepräsident des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), hat der bz verraten, wie Atemschutzmasken getestet werden.
Welche Masken werden bei Ihnen getestet?
Wir haben im Zuge der Coronakrise eine Prüfstelle für sogenannte Corona-Pandemie-Atemschutzmasken eingerichtet. Das sind jene, die zur Verwendung im medizinischen Bereich vorgesehen sind und die natürlich eine gewisse Filterwirkung erfüllen müssen.
Wie sieht so eine Prüfung aus?
Wir testen, wie sich die Maske im täglichen Gebrauch verhält. Dafür wird sie auf einen Prüfkopf gespannt und bei 37 Grad Celsius sowie gesättigter, feuchter Luft über 20 Minuten einmal konditioniert – sprich beatmet. Dadurch sieht man, ob eine neue Maske Unterschiede zu einer gebrauchten Maske aufweist. Denn wenn das Personal diese Masken einige Stunden aufhat, verändert sich natürlich das Material.
Wie geht es weiter?
Danach erfolgt ein Temperaturtest. Die Norm verlangt, dass Masken innerhalb von24 Stunden eine Temperatur von 70 Grad Celsius aushalten müssen, ohne dass sie sich wesentlich verändern. Ein weiterer Punkt ist die Passform. Denn auch wenn das Filtermaterial gut ist, die Maske aber nicht gut sitzt, können Viren oder Partikel über die Seite oder über den Nasenbereich eingeatmet werden. Dann erfolgt die Durchlassprüfung. Hier sehen wir uns an, wie viel Prozent der Partikel durch das Filtermaterial dringen. Der Durchlasswert für Pandemiemasken darf maximal sechs Prozent betragen.
Wie lange dauert die Prüfung der Masken?
Das komplette Prozedere dauert zwei bis drei Tage. Wir führen aber auch eine Vorprüfung durch. Da sehen wir innerhalb von zwei bis drei Stunden, ob die Maske weiter geprüft werden soll oder ob die Filterwirkung hier schon so schlecht ist, dass es keinen Sinn macht, sie weiter zu prüfen.
Wie viele Masken, die Sie testen, sind nicht geeignet?
Aufgrund der hohen Nachfrage werden viele Masken importiert, großteils aus China. In etwa zwei Drittel der Importware bestehen die Prüfung nicht.
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