Escort-Dame in Wien
Verurteilung nach erfundener Vergewaltigung
Ein 24-jähriger Wiener ist laut einem nicht rechtskräftigem Urteil von einer Escort-Dame der Vergewaltigung bezichtigt worden. Demnach wollte man von dem Mann Geld erpressen, dieser ging jedoch zur Polizei.
WIEN. Zwei Schwestern bekamen am Wiener Straflandesgericht bedingt 24 und 18 Monate Haft als Urteil. Eine davon - eine 24-jährige Escort-Dame - soll im Jahr 2021 einen jungen Mann in einer Wohnung besucht haben. Dort sei ihr bereits die teure Uhrensammlung aufgefallen, wie der Mann und ein Freund - letzterer wäre damals auch in der Wohnung gewesen - als Zeugen am Montag vor Gericht angaben.
Gut einen Monat nach dem Besuch zeigte die Dame den Wiener an. Sie gab an, dass sie von ihm vergewaltigt worden sei. In weiterer Folge gingen bei dem Mann immer wieder WhatsApp-Mitteilungen ein. Er solle einen Geldbetrag zahlen, dann würde die Dame die Anzeige zurücknehmen.
Auch Morddrohungen
Aber nicht nur die Vergewaltigungs-Vorwürfe standen im Raum, "Ich werde dich finden und ich werde dich töten", bekam der 24-Jährige per Nachricht. Angehängt an diese Nachricht war ein Foto einer Waffe. 60.000 Euro wollte man von dem 24-Jährigen, monatelang sollen ihn immer wieder Nachrichten erreicht haben. Der wählte jedoch nicht den Gang zur Bank, sondern zur nächsten Polizeiinspektion, wo er den Fall zusammen mit seinem Anwalt einbrachte. Gezahlt hatte er nie etwas.
Die Geldsumme abholen sollte die Schwester der Escort-Dame. Die beiden Frauen bekannten sich vor Gericht nicht schuldig und erklärten, sie hätten mit dem Fall absolut nichts zu tun. Sie konnte der Richterin auch nicht erklären, warum in den Nachrichten Details über ihre Familie standen und beteuerte: "Ich bin vergewaltigt worden." Ihre 26-jährige Schwester wusste vor Gericht auch nicht, wie es zu den Drohnachrichten gekommen sei. Dass ihre kleinere Schwester im Rotlichtmilieu tätig war, wusste sie laut eigener Aussage erst nach einer Vernehmung durch die Polizei.
Zweimal Haft
Die zwei Frauen wurden jedoch nicht nur vom Opfer und dessen Freund belastet, sondern auch vom Ex-Freund der 24-Jährigen. "Sie hat oft gelogen", erklärte der Ex-Partner. Immer wieder hätte die Dame ihm erzählt, dass sie vergewaltigt worden sei – und dass das Opfer teure Rolex-Uhren sowie eine wohl wertvolle Sneaker-Sammlung zuhause habe. Daraufhin hätte sie Leute losgeschickt, um den jungen Wiener zu erpressen.
Die 24-Jährige wurde am Montag schließlich wegen versuchter Erpressung und wegen falscher Beweisaussage und Verleumdung verurteilt. Sie muss dem Opfer 5.500 Euro an Anwaltskosten bezahlten. "Die Erstangeklagte hat sich schon bei ihrer ersten Aussage widersprochen. Und die Zeugen haben sie glaubhaft belastet", begründete Richterin Petra Schindler-Pecoraro. 24 Monate bedingte Haft gab es als nicht rechtskräftiges Urteil für die 24-Jährige. Ihre Schwester nahm hingegen die Strafe – 18 Monate Haft – an
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