Zoo Lissabon
Wiener Forschungsteam analysiert Erbgut von Geparden
Wiener Forscher und Forscherinnen analysierten das Erbgut des 14-jährigen Gepardenweibchens "Pintada" aus dem Lissabonner Zoo.
WIEN/LISSABON. Das Forschungsteam hat das bisher genaueste Komplettgenom eines Geparden vorgestellt. Sie analysierten das Erbgut eines 14-jährigen Gepardenweibchens namens "Pintada" aus dem Lissabonner Zoo. Geparden haben aufgrund schrumpfender Lebensräume und geringer genetischer Vielfalt eine gefährdete Situation.
Das Forscherteam unter der Leitung von Sven Winter veröffentlichte das Referenzgenom des Geparden im Fachjournal "Journal of Heredity". Das neue Referenzgenom ermöglicht detailliertere Untersuchungen zur Verwandtschaft und genetischen Vielfalt der Gepardenpopulation.
Geparden sind gefährdete Tierart
Geparden sind bekannt als die schnellsten Landtiere und können Geschwindigkeiten von bis zu 105 km/h erreichen. Allerdings legen sie solche Sprints nur noch in immer kleineren Lebensräumen zurück. Die Art gilt insgesamt als gefährdet. Insbesondere die iranische und nordwestafrikanische Unterart der Geparden steht schlecht da. Von den einst größeren asiatischen Populationen auf der arabischen Halbinsel und in Südostasien gibt es keine Vertreter mehr in freier Wildbahn.
Es gab Spekulationen einiger Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, dass sich die Vorfahren der Geparden möglicherweise ursprünglich in Nordamerika entwickelt haben könnten und dann eine relativ kleine Gruppe über die Beringstraße nach Asien gelangte. Diese Vermutungen wurden jedoch nicht bestätigt. Heute geht man davon aus, dass sich die Vorgänger der Geparden vor etwa vier Millionen Jahren in Afrika entwickelt haben.
Das Wiener Forschungsteam plant nun, anhand alter Proben weiterer Geparde zu analysieren, wie sich das Genom im Laufe der Zeit entwickelt hat. Außerdem liegt der Fokus auf den Immun-Genen der Geparden im Vergleich zu anderen Katzen. Über diese DNA-Bereiche und ihre Funktionen ist noch wenig bekannt. Dadurch lässt sich auch mehr darüber erfahren, ob und wie der kleine Genpool der Geparde ihre Anpassungsfähigkeit beeinflusst.
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