Novemberpogrome
Wiener Hochhaus leuchtet zum Gedenken an Holocaust-Opfer

- Der sogenannte Uniqa-Tower am Donaukanal wird für zwei Nächte im November zum Objekt der Erinnerung für die Opfer des Holocausts.
- Foto: UNIQA/Grabuschnigg
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Seit Jahren leuchtet das Bürogebäude der Uniqa beim Donaukanal am 9. November zur Erinnerung an das Novemberpogrom 1938. Vier Stockwerke werden zur Lauffläche für Namen von Opfern der NS-Regimes.
WIEN/LEOPOLDSTADT. Sie soll ein Symbol des Gedenkens an die Opfer des Holocausts sein, das weit über die Grenzen des 2. Bezirks hinweg leuchtet: Die Lichtinstallation beim Uniqa Bürogebäude bei der Ecke Aspernbrückengasse/Donaukanal Straße. Seit 2018 wird auf die gleiche Weise gedacht: Die Namen von 68 jüdischen Frauen und Männern werden wie auf einer Art Leinwand per Licht dargestellt. Sie wurden allesamt in der Zeit des Nationalsozialismus vertreiben, deportiert und ermordet.
Die Buchstaben erstrecken sich über jeweils vier Stockwerke Gebäudes. Insgesamt dauert es zwölf Minuten, bis jeder Name einmal über die Fassade gelaufen ist. Die Personen, an die hier gedacht wird, hatten allesamt eines gemeinsam: Ihre Wohnadresse befindet sich am Areal der heutigen Uniqa Zentrale.
"Niemals vergessen"
Der sogenannte Namensturm geht auf eine Initiative des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW) zurück. Die wissenschaftliche Basis bildet die Opfer-Datenbank des DÖW. Die Lichter des Namensturms gehen am 9. November um 19.38 Uhr an. Die Uhrzeit steht symbolisch für den Beginn der Novemberpogrome, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfanden.

- Der Uniqa-Tower im 2. Bezirk. Am 9. und 10. November laufen die Namen von jüdischen Frauen und Männern per Lichtinstallation über die Gebäudefassade. Sie waren Opfer des Holocausts.
- Foto: UNIQA/Bitschnau
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Das Leitmotiv dabei ist "Niemals vergessen!". Es soll laut Uniqa ein Appell sein, unsere demokratische und tolerante Gesellschaft jeden Tag aufs Neue zu bewahren – besonders angesichts der jüngsten Gewalteskalation im Nahen Osten. So erklärt Uniqua-Geschäftsführer Andreas Brandstetter: „Mit dem Namensturm setzen wir ein sichtbares Zeichen der Erinnerung, das symbolisch für alle Holocaustopfer steht. Der Sitz unserer Unternehmenszentrale, in der Leopoldstadt, ist wieder ein Zentrum pulsierenden jüdischen Lebens. Doch leider haben viele jüdische Mitbürger:innen wieder Grund dazu, sich 85 Jahre nach den ‚Novemberpogromen‘ in vielen Ländern nicht mehr sicher zu fühlen."

- Die Lichtinstallation soll über weite Strecken sichtbar sein.
- Foto: UNIQA/Gruber
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Daher gelte laut Brandstetter heute umso mehr: "Als international tätiges Unternehmen, aber vor allem als Menschen, beziehen wir klar Stellung gegen jede Form von Gewalt und Ausgrenzung. Wir stehen für Vielfalt, demokratische Werte und ein friedliches Miteinander.“
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