Nachruf Ex-KHM-Direktor
Wiener Kunsthistoriker Hermann Fillitz gestorben
Trauer um den ehemaligen Direktor des Kunsthistorischen Museum (KHM): Hermann Fillitz verstarb im Alter von 98 Jahren in Wien.
WIEN/INNERE STADT. Der Wiener Kunsthistoriker Hermann Fillitz ist am Dienstag, 14. Juni, gestorben. Dies gab das Kunsthistorischen Museum, welches er von 1982 bis 1990 leitete, bekannt. Der Wiener wurde 98 Jahre alt.
"Mit Hermann Fillitz verliert Österreich einen bedeutenden Kunsthistoriker von internationalem Rang, einen großartigen Universitätslehrer, wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und einen visionären Museumsmann", sagt KHM-Generaldirektorin Sabine Haag. Das Kunsthistorische Museum werde seinem früheren Ersten Direktor und langjährigem Mitglied des Hauses stets ein ehrendes Andenken bewahren.Erster Direktor des KHM
Hermann Fillitz kam am 20. April 1924 in Wien zur Welt. In seiner Heimatstadt studierte er Kunstgeschichte, Geschichte und Archäologie an der Universität Wien, wo er 1947 auch promovierte. Er war 20 Jahre lang Professor am Institut für Kunstgeschichte und prägte das kulturelle Leben in der Nachkriegszeit erheblich mit.
Die Beziehung von Hermann Fillitz zum Kunsthistorischen Museum begann bereits 1948, unmittelbar nach seinem Studium der Kunstgeschichte an der Universität Wien. Schließlich wurde er 1958 mit der Leitung der Sammlung für Plastik und Kunstgewerbe (heute Kunstkammer) betraut. Zu seinen bedeutenden Leistungen in dieser Zeit zählen die Wiedereinrichtung und -eröffnung der Weltlichen und der Geistlichen Schatzkammer nach dem Zweiten Weltkrieg.
Mehrfach für seine Leistungen ausgezeichnet
Von 1982 bis 1990 war er der erste Direktor des KHM. Dabei war eine seiner wichtigen Leistungen die Erkämpfung der so genannten „Museumsmilliarde“. Diese ermöglichte
erstmals eine große räumliche und klimatechnische Sanierung in der Gemäldegalerie sowie die Erweiterung und Neuaufstellung der Schatzkammer.
Auch die weltweit beachtete Studiensammlung für den großen Bestand an kostbaren Paramenten (i.e. liturgische Gewänder) wurde errichtet.
Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Forschung und Wissenschaft wurde Fillitz 1998 mit dem Großen Kardinal-Innitzer-Preis geehert. Zudem erhielt der Wiener 2003 das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
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