Aktion geht viral
WienTourismus postet Kunstwerke auf Erotik-Plattform
Weltweit haben Medien über eine besondere PR-Aktion aus Wien berichtet: WienTourismus zeigt seit September nackte Kunstwerke auf der Erotik-Plattform "Only Fans", weil soziale Medien wie Facebook die Bilder zensieren und sperren.
WIEN. Rubens, Schiele, Modigliani – alle malten sie nackte Menschen und schufen damit bedeutende Kunstwerke. Auch die berühmte Venus von Willendorf ist bekanntlich nackt. Das kommt allerdings auf den Social-Media-Plattformen Facebook, Twitter und Instagram gar nicht gut an. Dort stempelt ein Algorithmus auch künstlerische Nacktheit als Pornografie ab und zensiert sie. So wurden Social-Media-Konten der Albertina bereits vorübergehend gesperrt, weil dort Werbung mit nackten Kunstwerken zu sehen war.
Aus diesem Grund hat WienTourismus in Kooperation mit vier Wiener Museen im September begonnen, nackte Kunstwerke auf OnlyFans zu posten, einer Online-Plattform für erotische und pornografische Bilder. Die besondere PR-Aktion aus Wien hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Medien in Europa sowie in den USA und Russland berichteten darüber.
Man wolle mit der Aktion eine Diskussion um die Freiheit der Kunst anstoßen heißt es von WienTourismus. „Mit unserer neuesten Aktion stellen wir die Frage, ob ein Algorithmus bestimmen kann, was wir als anstößig empfinden und welche Kunst auf Social Media gezeigt werden darf", so Norbert Kettner, Direktor von WienTourismus.
Mit dabei sind die Museen Albertina, das Leopold Museum sowie das Kunsthistorische und das Naturhistorische Museum. Abonnentinnen und Abonnenten des OnlyFans-Accounts sehen Kunstwerke aus dem internationalen Kunstkanon – von der Venus von Willendorf über Rubens bis zu Egon Schiele – unzensiert. Zudem bekommen sie eine Eintrittskarte für eines der Museen oder eine Vienna City Card.
Im Vorfeld wollte man mit digitalen Sujets auf die Aktion hinweisen, geplant waren Teaservideos auf Instagram, Facebook und Twitter. Facebook und Instagram habe die Bewerbung mit der Venus von Willendorf erlaubt, nachdem der Kunst-Hintergrund beim Service-Team der Kanäle dargelegt worden sei. Weitere Sujets von Egon Schiele und Peter Paul Rubens seien mit der Begründung von „übermäßig nackter Haut“ und „Erwachsenenunterhaltung“ abgelehnt und als „nicht jugendfrei“ und „pornografisch“ eingestuft worden, so WienTourismus in einer Aussendung.
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