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Ärztekammer Wien sieht WiGev-Millionenpaket kritisch

Die Wiener Stadtregierung präsentierte ein Maßnahmenpaket für die WiGev-Mitarbeitenden. | Foto: Max Spitzauer/RMW
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Nachdem die Stadt Wien ein großes Millionenpaket für Angestellte des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGev) vorgestellt hat, kommentierte die neuen Maßnahmen die Ärztekammer Wien. "Das soll ein großes Paket sein?", fragt sich etwa Ärztekammer-Vize Stefan Ferenci.

von Johannes Reiterits & Antonio Šećerović

WIEN. Seit Monaten herrscht ein öffentlicher Clinch zwischen der Wiener Ärztekammer (ÄKW) und der Stadt Wien. Mehrere Maßnahmen fordern die Ärztekammer-Vertreter, unter anderem 30 Prozent mehr Gehalt für das Spitalspersonal. 

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sowie Vorwürfe gegen die Stadt kommentierte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zuletzt nicht, sagte aber, dass um die Maßnahmen mit den Gewerkschaften und nicht mit der Ärztekammer verhandelt wird.

Am Freitag stellte die Stadt einen 150-Millionen-Euro-Paket für mehr Gehalt für das Spitalspersonal des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGev) - siehe unten. An dem Verhandlungstisch saßen Mitglieder der Stadtregierung, der WiGev sowie die Gewerkschaft Younion. Nicht jedoch die Ärztekammer Wien.

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Ärztekammer spielte "keine große Rolle"

Angesprochen darauf, warum man die Ärztekammer als Teil der Sozialpartnerschaft nicht mit ins Boot holte, sagte Hacker: "Ich würde mich sehr freuen, wenn die Ärztekammer in Wien dazu beiträgt, dass das Netto für die Ärzte steigt, indem sie auf den höchsten Beitrag für die Ärztekammer in ganz Österreich zum Beispiel verzichtet. Ansonsten hat die Kammer keine große Rolle in unseren Verhandlungen gespielt".

Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (rechts) erklärte, dass die Ärztekammer "keine große Rolle" am Verhandlungstisch spielte. Hier bei der Präsentation zusammen mit Personalstadtrat Jürgen Czernohorszky (l.) und Bürgermeister Michael Ludwig (alle drei SPÖ). | Foto: Max Spitzauer/RMW
  • Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (rechts) erklärte, dass die Ärztekammer "keine große Rolle" am Verhandlungstisch spielte. Hier bei der Präsentation zusammen mit Personalstadtrat Jürgen Czernohorszky (l.) und Bürgermeister Michael Ludwig (alle drei SPÖ).
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Dabei hat die Kammer bereits zu einem Protestmarsch am 4. Dezember aufgerufen, gleichzeitig wurde ein Fonds für Protestmaßnahmen mit einigen Millionen Euro bereitgestellt. Sollte es nach wie vor - trotz der präsentierten Maßnahmen - zu diesen Protesten kommen, sei für Hacker die Sache wie folgt klar: „Es ist ein freies Land mit freiem Spaziergehrecht".

ÄKW: "Das soll ein großes Paket sein?"

Auf MeinBezirk.at-Anfrage kommentierte Stefan Ferenci, ÄKW-Vizepräsident sowie Kurienobmann angestellte Ärzte, das angekündigte Finanzpaket. "Ich glaube den Vertreter*innen der Stadt Wien, dass sie sich bemüht haben, sehe aber nicht, dass das reicht - definitiv nicht. Vielleicht redet die Stadt mit den falschen Gesprächspartnern. Wir gehen davon aus, dass die Gemeinde Wien sich am kolportierten Abschluss der Gewerkschaften GÖD und Younion orientiert – und der stellt lediglich keinen Reallohnverlust dar".

„Es reicht uns, Herr Stadtrat, so kann es nicht weitergehen“, sagte Stefan Ferenci, ÄKW-Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der ÄKW Wien.  | Foto: Valentin Mazal/RMW
  • „Es reicht uns, Herr Stadtrat, so kann es nicht weitergehen“, sagte Stefan Ferenci, ÄKW-Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der ÄKW Wien.
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Die vorgestellte Phase Eins bedeute, es gäbe keinen Cent mehr Grundgehalt für die Ärzte des stadteigenen WiGev, sondern nur in etwa 110 Euro netto mehr für Nacht- und Feiertagsarbeit monatlich, so Ferenci. "Einzige Ausnahme betreffend Grundgehälter sind neu eintretende Fachärzt*innen in Mangelfächern. Das soll ein großes Paket sein? Zumal z. B. Primar- und Stationsärzt*innen gar keine Gehaltserhöhung bekommen, für sie bleibt nur kein Reallohnverlust – ich glaube nicht, dass das reicht".

Abschließend sagte Ferenci, dass das Ziel sein müsse, die vielen offenen Dienstposten zu besetzen - "koste es, was es wolle".

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„Es reicht uns, Herr Stadtrat, so kann es nicht weitergehen“, sagte Stefan Ferenci, ÄKW-Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der ÄKW Wien.  | Foto: Valentin Mazal/RMW
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