Kurz vor Vollversammlung
Ärztekammer Wien-Vize Huber zurückgetreten
Der zweite Ärztekammer Wien-Präsident und Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte, Erik Randall Huber, ist am Freitag zurückgetreten. Er forderte erneut den Rücktritt des Präsidenten Johannes Steinhart. Diese feierte den Rücktritt via Aussendung.
WIEN. Wenn die Geschehnisse in der Wiener Ärztekammer eine Serie wäre, würde man am Freitag von einer neuen Folge sprechen. Die Rede ist vom Rücktritt des zweiten Vizepräsidenten und Obmanns der Kurie niedergelassene Ärzte, Erik Randall Huber. Der Arzt brachte vor einigen Monaten die Causa "Equip4Ordi" - kurz E4O - ins Rollen.
Noch vor wenigen Tagen forderte Huber gemeinsam mit den anderen zwei Vizepräsidenten sowie dem Finanzreferent den Rücktritt vom umstrittenen Präsidenten Johannes Steinhart. MeinBezirk.at berichtete:
Huber wollte wohl erst nach der Vollversammlung am kommenden Dienstag zurücktreten, doch der offene Schulterschluss zwischen Steinhart und dem Ex-Präsident Thomas Szekeres habe ihn laut "Kurier.at" bewogen, bereits jetzt zu gehen.
Wie "Dossier"-Journalist Ashwien Sankholkar via X mitteilte, hat Huber gegenüber dem Präsidium und dem Kammeramt schriftlich seinen Rücktritt bekannt gegeben. Im Rücktrittsbrief schreibt er: "Im Übrigen finde ich, dass Johannes Steinhart ebenfalls zurücktreten sollte. PS: Laptop, Handy, Schlüssel und Zutrittskarte liegen bereit im Kurienzimmer".
Weiters sagte Huber gegenüber Medien am Freitag: "Ich will nicht mehr für den Zustand der Ärztekammer der Verantwortliche sein. Wo doch dies tatsächlich Steinhart ist. Ich schäme mich, mit ihm gemeinsam im Präsidium zu setzen".
Steinhart: Attacke von kleiner Gruppe
Der angesprochene Steinhart meldete sich via Aussendung am Nachmittag zu Wort. Mit Hubers Rücktritt "lässt eine Rückkehr zu einer besseren Handlungs- und Politikfähigkeit der Wiener Kammer" erwarten. Der Präsident sagte, dass Huber und "eine kleine Gruppe" von Funktionären die "Attacken" auch nach seiner Herzklappen- und Hüftoperation fortgesetzt hätten. "Hier ging es um einen Machtkampf mit dem Ziel, mich aus dem Präsidentenamt zu drängen. Offensichtlich hat Huber erkannt, dass die Staatsanwaltschaft für eine vollständige Aufklärung sorgen wird."
Zu den Vorwürfen sagte er, dass er der Arbeit der Justiz vertraue und sie nach Kräften unterstütze: "Ich gehe davon aus, dass sich die Anschuldigungen gegen mich schon bald in Nichts auflösen werden".
Hubers temporäre Nachfolgerin wird die 1. stellvertretende Kurienobfrau Naghme Kamaleyan-Schmied. Im ersten Statement sagte sie, dass sie die Geschäfte mit "Demut, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein" übernehme.
Die angesprochene außerordentliche Hauptversammlung wurde für den 10. Oktober einberufen. Dann wird über Neuwahlen in der Kammer bzw. einen Misstrauensantrag gegen Steinhart abgestimmt - siehe unten.
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